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@thesidewinderIch bleibe bei Haden:
Dieses Album erzeugt so eine grandiose Stimmung, man fühlt sich beim Hören als würde man in einer verrauchten Jazzbar sitzen. Das Cover fängt die Atmosphäre großartig ein.
Dieses Album hatten wir hier vor eine Weile schon mal, nicht wahr?
Durch und durch eine Nostalgie-Angelegenheit, nicht nur was das Cover betrifft. Das zeigt Postkartenansichten von Hollywood aus dem Jahr 1946, sicher recht idealisierend und romantisierend. Charlie Haden schreibt in den liner notes, dass er das Album konzipiert hat wie einen Film, der eine story erzählt und die Atmosphäre jener Zeit in Hollywood wieder heraufbeschwört. Im booklet gibt es dann auch noch einen Auszug aus einem Roman von Raymond Chandler. Das Album selbst beginnt mit der „Fanfare“, die zum Logo von Warner Bros.-Filmen gespielt wurde und geht in den Soundtrack von The Maltese Falcon über. Und dann sind zwischen die Stücke von Hadens Band historische Gesangsaufnahmen von Jo Stafford, Jeri Southern und Billie Holiday eingestreut.
Sehr atmosphärisch das ganze! Statt einer verrauchten Jazzbar sehe ich da zwar eher einen eleganten aber auch etwas zwielichtigen Nachtclub zu vorgerückter Stunde. Lauren Bacall und Humphrey Bogart sitzen am Tresen und auf der Bühne singt eine Sängerin zu Pianobegleitung in einem atemberaubenden Kleid von verlorener Liebe.
Aber das Kopfkino ist bei jedem anders.
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“There are legends of people born with the gift of making music so true it can pierce the veil between life and death. Conjuring spirits from the past and the future. This gift can bring healing—but it can also attract demons.” (From the movie Sinners by Ryan Coogler)