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vorgartenok, dass in der szene (wo eigentlich?) allgemein wenig geswingt wird, kann man wohl sagen. ansonsten käme ich schon nicht unbedingt darauf, die rhythmische organisation von coleman mit der von lehman z.b. zu vergleichen. beim konkreten stück im bft hatte mich aber gewundert, dass du von „abgekarteten“ grooves sprichst – das ist ja im wesentlichen 4-on-the-floor, eigentlich nur von den gleichmäßigen akkorden des klaviers aufrecht gehalten, während harland versucht, darin maximal beweglich zu bleiben. hört sich für mich nicht nach groove an.
lefebvre find ich eigentlich ziemlich super, auf diesem album vor allem, aber auch sonst ein eigensinniger spieler. und royston (im trio von jd allen z.b.) mag ich auch gern.
ich finde ja tatsächlich strigalev auf dem album eine ziemliche entdeckung. gar nicht abgekartet (überhaupt geht es darum nicht, glaube ich), interessanter, etwas blecherner ton, nicht perfekt. die sind alle über das stadium hinaus, „es drauf zu haben“.
Ja, ich bin ja wohl u.a. dank Deiner Hilfe in diesen Dingen seit längerem dran, meine Ohren zu justieren … aber das dauert halt ein wenig (und Schwerpunkt wird das wohl rein biographisch bedingt eher nicht mehr). Royston bei J.D. Allen kann eigentlich gar nicht der plumpe Drescher vom Konzert damals mit McCaslin sein … den halte ich nun gerade auch nicht für einen simplen oder wenig nuancierten Musiker – aber in dem Quartett funktionierte für mich irgendwie am Ende gar nichts (und das war von Caine abgesehen das einzige Live-Erlebnis von den Leuten – das ist unfair, klar aber das prägt halt doch ein wenig … als ich in den späten 90ern Maria Schneiders Big Band hörte sass noch Rick Margitza neben Rich Perry).
Strigalev hob ich ja schon in meinem ersten Kommentar hervor, ich finde auch sein und Akinmusires Zusammenspiel auf dem Stück sehr schön. Harland finde ich von der Idee her super, aber er setzt es halt nicht ganz so gekonnt um, wie ich es einem Nasheet Waits, Marcus Gilmore oder wohl auch einem Eric McPherson zutrauen würde. Die sind alle etwas schneller, behender, überraschender – so jedenfalls mein Empfinden?
Aber gut, bevor es in die Küche geht, höre ich jetzt auch das hier wieder mal an:
Gehört wohl ins hintere Mittelfeld, aber es gefällt mir heute auch ganz gut – @redbeansandrice
Das Album mit Towner habe ich noch gar nie angehört, war mal ein Kauf, als es tonnenweise ECM günstig gab (das mit Crispell kam auch damals ins Regal) – aber das hier mit Lande/Zigmund, das mit Jarrett und auch das mit Stanko/Garbarek habe ich schon länger. Und „Oracle“, eben das mit Towner, lag direkt vor meiner Nase, habe es jetzt herausgezogen für später oder die nächsten Tage mal.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #165: Johnny Dyani (1945–1986) - 9.9., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba