Antwort auf: Ich höre gerade … klassische Musik!

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gypsy-tail-wind
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Heute ist seit über einem Monat der erste Tag, an dem klassische Musik verschiedenster Art sich wirklich gut anfühlt. Also ein guter Tag :-)

Auf Barbara Hannigans neustem Album ist die 49. Symphonie Haydns, deren nicht-authentischer Übername dem Album auch den Titel gibt, eingebettet zwischen „Djamla Boupacha“ von Nono (aus den „Canti di vita e d’amore“ von 1962) und Griseys „Quatre Chants pour franchir le seuil“. Die Haydn-Einspielung ist etwas irritierend, da Hannigan das Continuo-Cembalo, den „dunklen, verirrten Engel“, dazu aufforderte, „in der Dunkelheit zu stolpern und zu tasten, sich auf einen anderen Pfad zu begeben als die Streicher, mit Flügeln, die in seinem Leichentuch gefangen waren, mit seinem halb toten Leib und einem Herzen, das sich nicht bewusst ist, welche Liebe es hinter sich zurückgelassen hat“ (aus Hanningans Liner Notes). Dass der erste Satz fast doppelt so lange dauert wie bei Antonini (auch eine alpha-CD mit dem Titel „La passione“, von 2014), mag den Umständen geschuldet sein, dass Hannigan und das Ludwig Orchestra hier nicht allzu gross historisch informiert zu Werke zu schreiten scheinen (vom Cembalo mal abgesehen). Aber gut, ich bin jetzt beim Grisey und der lässt sich enorm eindrücklich an!

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