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Mista, kennst du einige seiner früheren Sachen aus den 50s oder 60s oder in erster Linie nur die Sherrill-Aufnahmen?
Magst du Hank Williams oder z.B. Don Gibson, nicht nur die Songs, sondern auch Vortrag und Arrangement? Also Country, Honky Tonk…?
Wenn ja, wirst du zu den frühen Aufnahmen leicht Zugang gewinnen, die sind musikalisch keineswegs „überzuckert“ oder gar „kitschig“. Wenn nicht, kann dir auch ein George Jones nicht helfen. Bzgl. Zugang zu Country würde ich eher zu Cash oder Parsons oder auch Everlys oder Burritos etc. raten.
Was G. Jones speziell anbelangt, so sind seine Aufnahmen zunächst einmal im Großen und Ganzen state of the art. Beste Musiker, beste Produktion, großenteils bestes Songwriting.
Dann kommt aber hinzu, dass er die ausdrucksstärkste, geschmeidigste Stimme aller mir bekannten Sänger hat. Er singt nicht maniriert, dennoch hat man stets das Gefühl, dass er jedem Wort seinen gesanglichen Sinn gibt. Nicht aufgesetzt, sondern ganz selbstverständlich, beinahe als spräche er. Da klingt nichts übertrieben oder überzogen, da ist alles so wunderbar selbstverständlich und dennoch auf den Punkt genau, wie bei einem großartigen Schauspieler. (Obwohl er ja oft nur kurz im Studio war und seine Songs ruckzuck runtergesungen hat und dann wieder verschwand)
Vergleiche ihn mal mit Gibson, Haggard oder Owens etc (deren Stimmen ich auch mag) dann merkst du, wie viel reicher GJ´s vocals sind.
Parsons hingegen überzieht mit seinem Gesang manchmal etwas, indem er die Melodien voll aussingt. Dennoch passt es bei ihm auch irgendwie perfekt, das hat bei ihm etwas Pures, Reines.
Ein Störfaktor könnten manchmal noch die Backgroundchöre im Hintergrund sein. Mich nerven sie nicht, bei Elvis gibt es ja ähnliche.
Ich höre gerade eine da und dort wohl weniger geschätzte LP von ihm: Where Grass Won´t Grow. Finde, auch sie ist Jones vom feinsten.
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