Antwort auf: Blindfoldtest #29 von dietmar_

#11065081  | PERMALINK

stefane
Silver Stallion

Registriert seit: 24.07.2006

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Track 9
Trompete und Baritonsaxophon, und ein schön nach vorne marschierender Bass. Vom Sound her etwas erinnernd an Gerry Mulligan’s Concert Jazz Band. Glaube aber, daß das Stück ca. 10 Jahre später, also eher gegen Ende der 60er aufgenommen wurde, da ich den Ton der Trompete zum Teil als sehr expressiv und frei empfinde.

Track 10
Schöner Einstieg mit dem sehr klangfarblichen Bass, der Unisono-Einsatz der Bläser kommt dann aber überraschend für mich. Ab Minute 2 wird das dann alles freier. Ganz gefallen hat mir das nicht, da ich den Bass und die Bläser nicht als wirklich integriert, sondern eher als nebeneinanderstehend wahrnehme. Von der Harmonik her tönen die Bläser in den Unisono-Parts sehr südafrikanisch, fast als würden sie Dollar Brands „Good News from Africa“ entstammen, würde es dort Bläser geben; das würde dann auch den Kreis zum Bass am Anfang schließen, bei dem ich sofort die Assoziation Johnny Dyani hatte.
Bin mir ziemlich sicher, daß das aus Europa kommt; zeitlich ist es schwerer einzuordnen: könnte aus den Siebzigern oder Achtzigern stammen.

Track 11
Das Klavier donnert und erdet die Band. Ab Minute 2 spielen die Bläser dann eine Art Zirkusmusik, mit den marschartigen Rhythmen der Drums im Hintergrund, das Klavier bleibt aber dominierend. Interessant, aber insgesamt passiert mir hier zu viel auf einmal.
Zur zeitlichen oder geographischen Einordnung habe ich keinen blassen Schimmer.

Track 12
Der Bass gibt Volldampf von der ersten Sekunde an. Das Klavier dann aber ähnlich dominierend wie in dem Stück zuvor. Die Bläser sind hier irgendwie nur Beiwerk. Interessant dann der sich mit sich selbst duellierende Bass ab Minute 3 (zwei Bassisten oder Overdubs?). Und dann ist das Stück auf einmal vorbei.
Würde ich in den Neunzigern verorten.

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"Bird is not dead; he's hiding out somewhere, and will be back with some new shit that'll scare everybody to death." (Charles Mingus)