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Die Zeit holte mich ein bisschen ein, so scheint wurden ein paar der hier genannten Fragen schon anderweitig „beantwortet“? Wenn das nicht so sein sollte, bitte nachhaken. Irgendwas entgeht mir bestimmt.
gypsy-tail-wind
#11 – Hier tippe ich auf dasselbe Land wie in #8, einen vor einigen Jahren verstorbenen Leader? Fange aber mit nachforschen gar nicht erst an … mag ich jedenfalls sehr, den ganzen Genre-Mix, die offene Atmosphäre, den losen Groove usw.
Das ist nicht das gleiche Herkunftsland wie in (8), weiter südlich suchen.
Übrigens interessant, wie unterschiedlich manche Sachen bei euch ankommen. Aber das macht es doch auch spannend. ;)
#12 – Und hier ist der Block mit dem Wiedererkennungswert fast schon vorbei, wobei das hier auch nochmal vertraut klingt und wohl keine Überraschung sein wird … ein Pianist irgendwo zwischen Tatum auf Speed und Tristano, ich denke an Leute wie Körössy oder Solal, und wie in #11 ein Stück etwas jüngeren Datums (hier wohl noch jünger als #11, aber auch schon in die Jahre gekommen, wenn man sich den Bass-Sound gegen Ende anhört, mittlere Achtziger wohl ungefähr? Die Bläser in der Mitte hätte es nicht gebraucht, das ist ein Piano-Rausch mit zwei Bässen und unglaublichem Vorwärtsdrang.
An die Qualitäten eines Tatum oder Solal kam dieser Pianist wohl nie heran und dennoch habe ich zwei weitere Soloalben von ihm. Alte Lieben, Vertrautheiten halt. Mit der zeitlichen Einschätzung liegst du ziemlich daneben.
#13 – Klarinette, leicht nasal gespielt und mit einem Ton, der ein wenig an die Oboe in #1 erinnert – aber zunächst im tiefen Register. Sehr schön! Multi-Tracking von einem einzelnen Musiker, nehme ich an? Hörte Gebhard Ullmann kürzlich sowas ähnliches machen (mit der Bassklarinette und dem Tenorsaxophon). Hier entsteht allmählich eine ganze Klanglandschaft, die ein wenig an das Trio Romano-Sclavis-Texier gemahnt … da kommt noch eine Gitarre dazu gegen Ende? Keine Ahnung, wer das ist, aber es gefällt (ohne dass ich ein ganzes Album in der Art hören müsste wohl).
Ja, eine Gitarre kommt hinzu, aber eigentlich wuppt das der Bläser fast alleine. Multitracking/Overdubbing irgendwie so etwas ist da auf jeden Fall im Spiel.
Irgendwer (vorgarten vielleicht?) von euch nannte auch schon ein konkretes Land dazu. Ich weiß nicht, ob ich das bestätigt hatte? Vielleicht noch einmal in den Raum werfen …
#14 – Und da sind wir wieder – oder weiter – in freien Gefilden, eine gedämpfte Trompete mit recht schönem Ton, zwei Bässe wohl, und ein nervöser Trommler – schliesst super an #13 an … leider wieder nur eine Miniatur, die zwar für sich genommen durchaus überzeugt und gefällt, aber da möchte ich wieder mehr hören, um das richtig greifen zu können.
Das ganze Album besteht überwiegend aus sehr kurzen Stücken, das hier ist von durchschnittlicher Länge. Es sind 20 Improvisationen an der Zahl. Durchaus sehr unterschiedlich, doch gehört das alles zusammen. Ich bin erst neulich über dieses album gestolpert, wegen der beiden Bassisten, den einen kenne ich aus Konzerten ganz gut, der andere ist deutlich bekannter.
#15 – Jetzt die Ruhe nach dem Sturm? Klavier solo, zumindest im Intro … und dann leider wieder so ein völlig abgekarteter Groove, der nicht so mein Ding ist. Das rollt mir etwas zu ring daher, tut aber so, als sei es mehr … das Altsax-Solo gefällt mir dann recht gut, aber das ist eine Art Jazz, mit der ich mich schwer tue – geboren im Gefolge der 2. Generation der Young Lions in den 90ern. Das Piano tut nachher irgenwdie nichts mehr, der Drummer ist aktiv aber überzeugt mich nur so halb (gegen Ende hin, also bevor wieder das Klavier übernimmt, finde ich ihn recht toll). Wäre vielleicht eher etwas, was ich live hören würde … und könnte aus eurer Hauptstadt kommen?
Die Herkunft stimmt nicht. Allerdings ist das hier eine eher bunt zusammengewürfelte Truppe. Der Leader kommt aus einem ganz anderen Kulturraum und ist jetzt Immi bei den Anderen und in einer europäischen Hauptstadt.
Live hören/sehen: keine schlechte Idee, so weit ich weiß. ;)
#16 – Huch, der Klang ist ein Bruch hier … das Klavier ist nun echt nicht schön aufgenommen, viel zu metallisch und hart. Aber was gespielt wird, finde ich gar nicht so übel, es dauert bloss etwas, um reinzufinden. Ach, und dann gibt es ja noch ein Saxophon … das ist nicht etwa der Herr, der mich im August etwas enttäuschte, hier aber mit der fixen Formation, also mit anderem Pianisten? Sopransax finde ich wunderbar, luftig, leicht im Ton, doch irgendwie finde ich das Stück am Ende auch etwas mäandernd und belanglos.
Der Klang ist zumindest auf meiner CD ziemlich gut. Den saxophonisten hast du richtig erkannt. Den Pianisten mittlerweile auch. Es geht wohl nur noch darum das Stück und die wirkliche Band herauszufinden. Oder?
#17 – Ein stiller Closer, ist das ein Tenorsax? Schöner Ton jedenfalls, mit viel Luft, aber nicht ganz so wie der Altsaxer in #8. Eigentlich ein Duo mit ein klein wenig Beigemüse
Na ja, hier sind schon 4 Freaks unterwegs. Allerdings fallen nicht alle bei diesem Titel gleichstark ins Gewicht. Ein ruhiger Abschluss, nach der ganzen Aufregung, sollte her.
Ich glaube eigentlich doch, dass es sich hier um ein Tenorsax handelt. Etwas später kommt die Frage von euch noch einmal. Auch im Konzert wurde nur Tenorsax gespielt, meine ich mich zu erinnern. Andererseits zeigt das Doppel-Cover (Achtung, Tipp!) ein Bari und im Innenteil ein Tenorsax.
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