Antwort auf: Beste Alben des Jahres 1977

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catch@rikki-nadir mit deiner Nummer 14 wird sicher King Crimson ‎– Islands gemeint sein.

Ich meine hier das Debütalbum und Meisterwerk der schweizer Band Island (ohne „s“, das muss ich noch korrigieren), für die H.R. Giger das Album-Cover beigesteuert hat:

Jörg Schumann schrieb mal eine schöne Besprechung bei BBS:

Die vier exzellenten Musiker um Mastermind Peter Scherer verzauberten mich mit Progrock vom allerfeinsten. Eine „Introduction“, welche eine Stimmung erzeugt, die einen an Stanley Kubrick`s 2001 erinnert, kulminiert in einem Percussionsgewitter mit Gong, Pauke und Cymbals sowie wilden Saxläufen. Direkt wird in das geniale „Zero“ übergeleitet, ein schräges, vertracktes Instrumental, welches einen an Gentle Giant und Brand X erinnert. Dominierend sind hier die Percussion und im Mittelteil ein wunderschöner walking-bass. Des weiteren hat die Musik einen sehr jazzigen Einschlag, was vor allem durch Saxophon, Flöte und Klarinette bedingt ist.

Mit „Pictures“ folgt das Meisterwerk dieser Platte. Vokalharmonien à la Gentle Giant, Melodiebögen wie die frühen Genesis, aber alles durch einen freejazzigen Schleier irgendwie total neu und eigenständig. Im Mittelteil groovt das Ganze teilweise wie Maceo Parker, steigert sich die Klarinette in einem tollen Solo, lebt sich die Rhythm-Fraktion um Jürg Meier (dr) und Peter Scherer (b) voll aus. Dazu kommt, dass Benjamin Jäger eine fragile, zerbrechliche Stimme hat, welche den Stücken eine mystische Färbung gibt.

„Herold & King“ steht dem Titelstück in fast nichts nach. Eingeleitet von einem genialen Aufspiel am Flügel, welches Keith Emerson alle Ehre machen würde, ist es im Gesamten aber noch abgefahrener als der Rest. Dissonanzen und bedrohliche Percussionsattacken, dazu rückwärts gesungene Textpassagen spinnen einen Cocoon um den Hörer, der einen gefangen hält. „Here and now“ schliesst die ursprüngliche LP ab.

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