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nail75Ein schönes Beispiel ist der Artikel, den du verlinkt hast. Oben habe ich geschrieben, dass man über Duffys Post nur affirmativ berichten kann und genauso ist der Artikel. Dort steht: „Auch Duffy schloss mit ihrem späteren Ich einen Pakt. Nämlich den, erst dann darüber zu sprechen, erst dann wieder zu singen, wenn ihr gebrochenes Herz wieder zusammengewachsen sei. Wenn sie sich wieder okay und sicher fühle. Sich der Öffentlichkeit nicht in ihrer ganzen Verletztheit auszuliefern.“
Das ist kein Journalismus, das ist Scheiße. Wer das geschrieben hat, verfügt über keine Distanz zu seinem Thema. Es kann nicht sein, dass man sich unbelegte Schilderungen so zu eigen macht, ohne sie inhaltlich wenigstens ein wenig zu qualifizieren.
Sehe ich genauso. Allerdings ist das völlig unabhängig davon, was Duffy widerfahren ist, einfach schlechter Jornalismus (Es geht ja auch anders: https://www.buzzfeednews.com/article/skbaer/duffy-singer-instagram-post-rape). Auch was das Facebook/Twitter/Instagram–Thema betrifft: Völlig unabhängig davon, was einem (anscheinenden) Opfer passiert ist, ist der momentane Positionierungsdruck auf Leute ohne jede Kenntnis des Falls zumindest problematisch. Die Einzigen, die einem Opfer zunächst glauben müssen, sind Polizei und Staatsanwaltschaft – so weit, um Ermittlungen aufzunehmen.
Bis jetzt habe ich allerdings weder von Duffy selbst noch hier im Thread Entsprechendes mitbekommen. Es wurde ja (soweit ich weiß) weder der Name eines mutmaßlichen Täters veröffentlicht noch soll es bei der Andeutung bleiben. Da liegt der Fall also schon anders als bei Adams, Kachelman, O’Reilly und anderen.
Wie sonst hätte sie denn eigentlich reagieren sollen? Unangekündigt ein langes Interview zu veröffentlichen, ist ja nicht notwendigerweise die bessere Strategie.
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