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Adi Neuhaus Pianosalon Christophori, Bln-Wedding, 02.02.2020
Waldszenen (Schumann), Mazurken und Ballade Nr. 4 (Chopin); Transkriptionen von zwei Schubert-Liedern (Liszt), Variationen über ein Thema von Corelli (Rachmaninow)
Adrian Neuhaus, er tritt unter Adi Neuhaus auf, studiert er an der UdK in Berlin und gab gestern ein wirklich schönes Konzert. Er änderte das Programm kurzfristig ab. Die Waldszenen waren die einzigen, die auch in der Ankündigung zu finden waren und kontrastreich gespielt wurden. Besonders gut hat mir die zweite Hälfte mit den Liszt-Transkriptionen von Der Müller und der Bach sowie Gretchen am Spinnrade gefallen. Gerade bei ersterem war die Singstimme sehr schön eingearbeitet… Liszt wird zumindest im Pianosalon sehr selten gespielt, und wenn dann meist im Zsh. mit Beethoven. Ich habe auch mal einige Bearbeitungen aus der Winterreise auf CD gehört (allerdings auf Hammerklavier), ich werde mal schauen, was sich da zum Weiterhören finden lässt. Da hat er mich auf den Geschmack gebracht. (Die Musiklehrer hinter mir empfahlen mir schonmal Howard Shelley.) Zum Schluss dann Rachmaninow und die Variationen über ein Thema von Corelli – ein sehr schöner Ausklang. In der Einleitung wurde nochmal erwähnt, dass diese Variationen bei der Uraufführung 1931 in Montreal und dann später in den USA beim Publikum nicht gut ankamen und er je nach Publikum Variationen wegließ. Adi Neuhaus hatte gestern ein sehr aufmerksames und absolut ruhiges Publikum. Nach dem Verklingen des letzten Tons breitete sich noch eine angenehme Stille aus bis dann der lange Applaus losging. Als Zugabe beschenkte er uns noch mit Bach… (da habe ich gerade auch einen „Lauf“ :D). Das Konzert war recht spontan angekündigt, und ich bin wirklich froh, dass ich die Zeit hatte, dorthin zu gehen.
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