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nuits de la fondation maeght, vol 1 & 2
(shandar)
dokument des ersten arkestra-auftritts in europa, anfang august 1970, am hochkulturtempel nahe nizza, auf augenhöhe mit giacometti-statuen und mirò-bildern.
die theatrale situation wird akustisch nicht abgebildet, auch nicht die überlieferte skepsis vieler besucher*innen. „was ist das?“, soll eine frau geschrien haben, eine andere verlangte von ra einsicht in die noten, da sie sich nicht vorstellen konnte, dass man sowas tatsächlich komponieren kann. (dem wunsch ist er natürlich gerne nachgekommen.)
eine wilde mischung, viel leerlauf, eine wunderschön von john gilmore gesungene version von „enlightenment“, sehr viel gerumpel und geraune, orientalisch anmutenden flötenpassagen, vor allem aber ein 20-minütiges intergalaktisches solo von ra auf moog, farfisa und e-piano, ohne eine einzige wiederholung, fast ermüdend in seiner originalität, elektronische pionierarbeit. die tänze, choregrafien, kostüme muss man sich dazu vorstellen. warum hat das keiner gefilmt?
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