Antwort auf: Der "Tatort"

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speed-turtle

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Beiträge: 190

motoerwolf Vielleicht funktioniert das Konzept einfach besser mit Figuren, die dem Zuschauer nicht bereits bekannt sind.

Glaube eher, das Konzept verträgt sich aus den oben schon angedeuteten Gründen einfach nicht wirklich mit dem Genre.
Die anderen Filme boten im Grunde ein Kaleidoskop aus Einzelgeschichten, die die Protagonisten mitbrachten und dann vor der Kamera in Beziehung zueinander gestellt wurden, ohne dass es jenseits der thematischen Setzung einen starken übergeordneten Handlungsbogen gab, dem das Ganze zwingend zu folgen hatte. Da war es sogar möglich, neben dem 90-minütigen „Hauptfilm“ noch alternativ geschnittene Sechsteiler aus dem Material zu basteln, die in knapp halbstündigen Serienepisoden jeweils eine Figur exklusiv ins Zentrum stellten, deren individuelle Story dann auch als in sich abgeschlossene Erzählung funktionierte.
Das vergleichsweise straffe Korsett einer Krimihandlung bietet solche Freiheiten naturgemäß nicht. Insofern war das Spannendste hier sicher die Frage, ob und wie es gelingen kann, das trotzdem irgendwie unter einen Hut zu bekommen. Und bei allem Unterhaltungswert, den es für mich dann doch hatte, würde ich mal diplomatisch sagen: Der Beweis steht noch aus.

Was Nadeshda betrifft könnte ich mir gut vorstellen, dass die nächste Münsterfolge chronologisch vorher angesiedelt ist und – nach Abschluss des eigentlichen Falls – mit ihrer (und Thiels) Berufung zu dem ominösen Krisenmeeting endet, als eine Art nachgereichter Cliffhanger, bei dem der Zuschauer schon weiß, was leider kommt. Fänd ich jedenfalls besser als irgendwelche Traumsequenzen.

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Musik ist nicht was sie ist, sondern was sie den Menschen bedeutet. (Simon Rattle)