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close-to-the-edge Man muss sich aber auch als Zuschauer mal von den Erwartungen frei machen, die man normalerweise an einen Tatort hat.
Da bin ich ganz bei CTTE. In meinem weiteren Bekanntenkreis waren eigentlich nur die enttäuscht, die noch keines der vergleichbar angelegten Vorgängerprojekte von J.G. Schütte kannten und deshalb auch nicht in erster Linie eine Übertragung des schon erfolgreich erprobten Modells auf ein neues, diesmal eben kriminalistisches Setting erwarteten, sondern einen „richtigen“ Krimi.
Wer Altersglühen, Wellness für Paare und/oder Klassentreffen mochte, hatte in der Regel auch seinen Spaß an diesem, nun ja, „besonderen“ Tatort.
Wobei ich die Problematik durchaus sehe, dass die strengeren dramaturgischen Erfordernisse einer Krimi-Erzählung (Spannungsbogen, Timing, sukzessive Streuung von Informationshäppchen, Showdown, Auflösung etc.) der Spontaneität des rein situativen Spiels, wie es bei Schütte Methode ist, in gewisser Weise im Wege stehen und hier zwangsläufig zu Kompromissen und damit Abstrichen auf beiden Seiten führen mussten.
Trotzdem bin ich froh, dass sie den Mut hatten, die Idee nicht von vornherein zu verwerfen, denn den Versuch war es allemal wert und so als Feiertags-Special quasi „außer der Reihe“ auch passend programmiert.
Der Ernst des Tatort-Alltags im neuen Jahr beginnt dann morgen…
zuletzt geändert von speed-turtle--
Musik ist nicht was sie ist, sondern was sie den Menschen bedeutet. (Simon Rattle)