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@ eloforever
Ich höre auch sehr viele verschiedene Sachen, in den letzten Tagen zum Beispiel Trentemoeller, Kiwanuka, Taylor Swift, Gene Clark, und SSIO, letzteres, weil ich mir einfach mal ein Bild machen wollte, von was da so geredet wird – bin ja zwangsläufig viel mit jungen Leuten zusammen Von ELO hab ich zuletzt wie oben beschrieben mal wieder so richtig „Alone In The Universe“ gehört, und es hat mich umgehauen, vielleicht noch intensiveres Hörerlebnis als zuvor, weil ich eine längere Pause gemacht habe. Man muss das nachts hören, im verträumten Zustand. Der Song, den ich am Anfang eher mit **** bewe rtet hätte und der jetzt richtig gewachsen ist, ist All My Life. Und ja, ich liebe den Sound und auch den Klang dieses Albums, wenn man so in den diffusen Nebel von When The Night Comes eintaucht, großartig. Es gibt maximal ein Album, wo ich den Klang als teilweise verbesserungswürdig empfinde, und das ist das tolle Long Wave. Wie schon mehrfach erwähnt, habe ich aber kein Highend-Equipment, und vielleicht hört sich das da ja anders an.
Ich mag es übrigens auch, wenn sich alles kristallklar anhört, kommt halt immer darauf an. Ich sehe mich gar nicht so als Verteidiger von Jeff Lynne, aber ich habe fast alle seine Interviews gelesen, und da kommt eben rüber, dass ihm der Klang nicht egal ist. Zum Beispiel muss er es auch gewesen sein, der sich beim Reissue Doppelalbum SM gegen zu viel Dynamik gewehrt hat. Er hat Kompression schon immer geliebt als Effekt, wobei es in den letzten Jahren noch extremer wurde. Er sagt auch, dass er es liebt, Klänge zu vermischen, dass er einen warmen Klang will, der nicht unbedingt nach High Tech klingen soll. Und da ist immer wieder diese Idee von Understatement drin, bloß nicht zu viel protzen (vielleicht auch bedingt durch die Kritiken von früher). Es gibt wohl auch ein paar Hinweise, dass ein Ohr nicht mehr so gut ist (soll aber schon länger so sein), aber Jeff hat ja auch Leute um sich rum wie Steve Jay oder die Verantwortlichen von der Plattenfirma, die sicher mit ihm auch über Aspekte diskutieren werden. Aber anscheinend hat Jeff Lynne so seine Prinzipien, von denen er sich nur ungern abbringen lässt. Was wiederum zeigt, dass er ein richtiger Künstler ist. Er hätte es sich wirklich einfacher machen könne, indem er ein Album macht, das wie ein Nachfolger von OOTB klingt, versehen mit dem Mainstream-Sound und Klang der Zeit, lange Spielzeit von 80 Minuten oder so. Aber stattdessen folgt er seiner Vision, sagt, dass ihm momentan gar nicht so nach ausschweifender Melodramatik sei. Sein Lebensgefühl zur Zeit sei eher ein anderes, maßgeblich beeinflusst durch die Konzerte. Er hätte auch die Lust auf das Gitarrespielen wiederentdeckt, und was er wollte, seien einfach kurze, knackige Songs gewesen. Er möge sehr gerne kurze Songs, wo man reingezogen wird und die dann wieder ohne großes Fadeout fort sind. Und: Im Kern soll es spontan und einfach sein, Vorbild Evil Woman. Wobei die Ausarbeitung der Arrangements dann das Zeitaufwendige ist. Das ist es, was er so gesagt hat, zugleich bemerkte er, wenn ich darauf Lust habe, mache ich beim nächsten Mal vielleicht wieder was Anderes. Also vielleicht gibt es ja doch noch ein Album, und wer weiss, wohin die Muse ihn da führt?
Okay, das war jetzt auch ziemlich spontan runtergeschrieben, from out of nowhere, deshalb vielleicht etwas unstrukturiert
Aber jetzt:
Ich wünsche auch allen Guten Rutsch und ein tolles 2020!
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