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@nicht_vom_forum Es gibt ja eine Ayler-Thread hier, hast Du bestimmt gesehen … ich würde zum Einstieg mal folgende Alben nehmen:
– My Name Is Albert Ayler (einfach, weil „Summertime“ dort so phantastisch ist)
– Spiritual Unity (DER Klassiker, wenn’s einen gibt)
– eins der Alben im Quartett mit Don Cherry (Ghosts/Vibrations ist am bekanntesten, Hilversum Sessior mir noch etwas lieber)
– Spirits Rejoice
– und dann mal was späteres ausprobieren (Slug’s Saloon, die Doppel-CD auf Impulse mit den Greenwich Village Live-Aufnahmen …)
– und dann noch was richtig spätes (Nuits de la Fondation Maeght, gab es bei Water in einer schönen CD-Ausgabe)
– und irgendwann ist auch ein Versuch mit den späten Studio-Sessions angebracht, da verweise ich aber jetzt wirklich einfach nur auf den Ayler-Thread hier.
Von den hatOLOGY und jetzt ezz-thetics-Reissues habe ich keine, nur die altgediente Lörrach/Paris 1966 und die – etwas ärgerliche – Nachreichung Stockholm/Berlin 1966 (ärgerlich, weil das eine der Konzerte in der phantastischen Box Holy Ghost zu finden ist, es von der 1966er-Tour aber noch weiteres zur Wahl gegeben hätte), alle anderen Sachen hatte ich längst, als Uehlinger sie auch nochmal herausbrachte. Um den Status der Hat-CDs weiss ich nichts, sie sind aber im Einvernehmen mit dem Estate produziert (vermutlich aber nicht im Einvernehmen mit ESP-Disk‘ und allfälligen anderen Beteiligten – die Sache mit den Rechten ist da ja eh verkorkst, ESP war wohl nie gut genug aufgestellt, um Musikern wirklich was zu bezahlen, ob das an Stollmans manchmal wie es scheint eher zweifelhaftem Verhalten lag oder doch einfach an der Situation, wenn man solche Musik herausgab, weiss ich nicht und mag da nicht herumvermuten).
Die Veröffentlichungsgeschichte einiger dieser Aufnahmen ist etwas verworren. So gab es z.B. auf dem schwedischen (später französischen, jetzt leider toten) Label Ayler Records die CD The Copenhagen Tapes mit zwei Sessions vom September 1964. Die eine von ihnen wurde für „Holy Ghost“ wiederverwertet (in Absprache mit Ayler Records). Die Hilversum Session, die ich in Form der Coppens-CD habe, kam dann auch beim wiederbelebten ESP-Disk‘ nochmal heraus, und später bei Hat wieder, auf der CD „European Radios Studio Recordings“, wo zudem die kürzere der Copenhagen-Sessions auch zu finden ist. Die längere der Copenhagen-Sessions gibt es bei Uehlinger separat auf „Copenhagen Live 1964“ – Details hier: http://ayler.co.uk/html/copenhagentapes.html
Die Ayler-Seite ist sehr hilfreich, die Diskographie am Ende ja übersichtlich … da findet man sich ziemlich rasch zurecht. Was CD-Ausgaben angeht, würde ich bei den ESP-Alben wo möglich auf die Reissues von ab ca. 2004 zurückgreifen, also diejenigen, die Stollman selbst mit dem wiederbelebten Label einrichtete. Unbedingt abzuraten ist von den Mini-LPs des italienischen Bootleg-Labels Get Back (von denen ich damals im „Fachhandel“ ein paar zu völlig überrissenen Preisen kaufte, unwissend, ebenso wie der „Fachhandel“ selbst), die ganz alten ZYX-Ausgaben sind wohl halbwegs okay, die niederländischen Calibre-Reissues aber schon deutlich besser. Aber eben: ESP-Disk‘ selbst ist die Adresse (und ich nehme an „Spiritual Unity“ kann man getrost auch bei Uehlinger kaufen, klanglich ist bei Hat ja nie was zu mäkeln).
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