Antwort auf: Aktueller Jazz

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gypsy-tail-wind
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Und schon bin ich bei der nächsten Neuheit, die hierhin gehört:

Erb/Loriot/Morishige – Dry (Veto Records / Exchange 017)

Christoph Erb (ss, ts), Frantz Loriot (vla), Yasumune Morishige (vc)

Erb und Loriot sind schon länger als Duo unterwegs, bei einer Tour in Japan trafen sie auf den Cellisten Yasumune Morishinge und spielten mit ihm. Daraus entstand das Trio, das wiederum ein paar Konzerte gab und im April 2018 in der Schweiz die siebzehnte CD der Reihe Exchange aufnahm, die Christoph Erb auf seinem eigenen Label Veto Records führt, und die anfangs vor allem den regen Austausch von Erb (und ein paar anderen) mit der jüngeren Chicagoer Szene (Tomeka Reid, Frank Rosaly, Keefe Jackson, Jason Roebke, Jason Adasiewicz etc.) dokumentierte.

Hier wird frei improvisiert, Töne und Rhythmen, Melodien und Patterns tauchen auf, verändern sich, aus einer Linie wird allmählich ein Rhythmus, das Saxophon legt lange überblasene Multiphonis, während das Cello kratzt, die Bratsche im Flageolett in immer höherer Regionen vordringt, dann schält sich ein Cello-Riff heraus, Klappengeraüsche, tonlos durch das Sax geblasene Luft … das alles ist schwer zu beschreiben, doch wirken die sieben Stücke mit ihren lapidaren Titeln („Fields“, „Wind“, „Wood“, „Sand“, „Ice“, „Blood“, „Planet“) sehr kohärent, ja sie verschmelzen nahezu zu einem grossen Ganzen.

Gefällt mir vom ersten Eindruck her sehr gut, fällt aber in die Kategorie Musik, die ich an sich lieber live höre als zuhause.

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