Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!

#10921223  | PERMALINK

soulpope
"Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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imernst

soulpopeUnd meine (Werbe)trommel wird ungerührt fortgesetzt …. :

@soulpope, es ist offenkundig das Du ein Verherer von Jerry Gonzalez bist. Ich muss gestehen das ich fast gar nichts von ihm kenne / gehört habe. Aufnahmen in meiner Sammlung bei denen Jerry Gonzalez mitspielt kann ich an einer Hand abzählen. Es ist dies die erste Kip Hanrahan „Coup De Tête“, Clifford Thornton’s „Gardens of Harlem“, ein Kochbuch (+ CD) von ENJA Records mit Rezepten von Musikern mit einem Stück bei dem JG congas spielt und nicht zuletzt eine wunderbare Musik auf einer anderen American Clavé CD. Wirklich eine wunderbare Musik. Und passend dazu, wenn auch ohne Jerry Gonzalez, ist das Pendant auf dem selben Label.

 

Ich bin Anfang der 80er ja überfallsartig auch der mittelamerikenischen und insbesondere der Salsamusik verfallen und gleichzeitig zu dieser Zeit bot Entrepreneur Kip Hanrahan der Partie von Jerry Gonzalez – lose Fort Apache Band genannt – die Möglichkeit, ein Dokument aus deren musikalischem Universum bestehend aus Jazz, Salsa und Santeriaeinflüssen aka „Ya Yo Me Cure“ aufzunehmen. Diese Scheibe schlug bei mir richtig ein und relativ zeitnah gab es eine weitere ausgezeichnete Scheibe „The River Is Deep“ mit Aufnahmen vom Jazzfest Berlin.

1982

Offenbar hatte Enja noch Rechte für eine Veröffentlichung und so kam (der mglw. noch stärkere) Livemitschnitt vom Internationalen Jazzfestival Zürich zum Vorschein.

1988

 

Zu diesem Zeitpunkt bereits beim US Label Sunnyside unter Vertrag und es wurde die meines Erachtens nach epochalen Thelonious Monk Hommage „Rumba Para Monk“ aufgenommen, welche den Konnex zwischen der Rhythmik von Mon und dem Clave des Salsa bis zur Perfektion ausleuchtet.

1989

Danach kamen – gemessen an den lichten Höhen von „Rumba Para Monk“ – einige weniger starke Scheiben auf Sunnyside (2 CDs) und Milestone (3 CDs) zur Veröffentlichung und ich verlor das Interesse ….

Obwohl sich Jerry Gonzalez mit anderen Projekten beschäftigte, blieb die Fort Apache Band lose bestehen und aus dem Nichts kam in 2005 eine famose Art Blakey Hommage „Rumba Buhaina“ ans Licht …. für mich ein letztes Hurrah, aber schwer überzeugend ….

2005

Natürlich taucht(e) Jerry Gonzalez immer wieder auf Projekten des Masterminds Kip Hanrahan auf, und dies zumeist als Conguero …. es gab Aussagen wie „unverständlich, warum Jerry Gonzalez lieber als (nur) guter Trompeter seine Karriere betreibet als (nur) ausschließlich als Weltklasseconguero“ …. für mich ein einnehmender Musiker insgesamt, welcher jedenfalls musikalische Spuren hinterlassen hat ….

PS Ich erlebte im Jahr 1990 gemeinsam mit meinem best buddy Michael H. in New York einen Trioauftritt von Jerry Gonzalez (tp, cng) + Kirk Lightsey (p) + Andy Gonzalez (b, cng), welcher zu meinen nachhaltigsten Erinnerungen einer an Konzerten nicht armen persönlichen Geschichte gehört ….

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  "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)