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One More Time Wertung ****
Der Chorus hat definitiv etwas von Destination Unknown.
Insgesamt ein druckvoller, treibender Rock’n’Roll Song, der für mich erstaunlicherweise sehr nah an eine Bandaufnahme herankommt, obwohl wohl nur Richard (Danke dafür!) hier neben Jeff ein wenig in die Tasten gegriffen hat. Das Jeff das quasi Alleingang macht, unterstreicht nur seine Ausnahmestellung als Musiker.
Mir gefällt der thematische „Phantom der Oper“-Einschub (es ist ja, wie schon diskutiert wurde, nicht tatsächlich aus dem Phantom der Oper, sondern klingt nur ähnlich), auch wenn die Streicher synthetisch sind. Bei einem Up-Tempo Rocker finde ich das auch nicht so gravierend. Solche harmonischen Spielereien (kleiner Song im Song) erwarte ich von einer Konifere wie Jeff eine ist (Späßle!) und liebe es natürlich.
Weiter gefällt mir natürlich auch das Rock’n’Roll Piano direkt im Anschluss ans Phantom im Instrumentalteil (das wird dann wohl der gute alte Richard Tandy sein) (please excuse all those brackets). Nochmal Danke und wirklich schön, dass es ihm wohl gesundheitlich wieder besser geht.
Der Song ist wie alle 3 Songs, die ich bisher gehört habe, ein Grower. Macht tendenziell mit jedem weiteren Hören mehr Spaß. Was mir überhaupt keinen Spaß macht, merke ich dann, wenn ich dieses Robert Forster Lied vor den Nachrichten bei n-tv höre. Mein Gott, Walter!
Time Of Our Life **** 1/2
Meiner Meinung nach vielleicht noch besser als One More Time. Totaler Ohrwurm und 1a-Rausschmeißer für jedes Konzert. Der gehört ans Ende jedes weiteren Live-Konzerts, gerne als Encore. Den kriegt man ja gar nicht mehr aus dem Kopf bzw. kann ihn bedenkenlos zwei Dutzend Mal nacheinander anhören. Wird immer besser. Am Anfang hat mich dieser sich wiederholende „Kiekser“ etwas irritiert. Das kling schon komisch und etwas kurios. Wird aber weniger, man gewöhnt sich daran, wohl auch weil der Chorus insgesamt so genial ist. Ist das was Zeitgenössisches, wo Jeff versucht hat, die aktuelle Musikszene einzufangen? Ich habe keine Ahnung.
Dazu die lyrics. Auf den ersten Blick sehr banal: „I said to my friend Phil etc.“
Aber letztlich ist es ein sehr warmherziger, offensichtlich den die-hard fans gewidmeter Song. Und das ist dann an sich wieder, so wie es ist, großartig.
Allerdings hätte ich „I said to my friend Archibald Uriah Ebenezer“ besser gefunden.
Wobei Jeff wahrscheinlich keinen Freund dieses Namens hat. Phil steht ja wohl für Phil Hatton?
Insgesamt wird From Out Of Nowhere wohl im Vergleich zu AITU ein rockigeres Album, auf dem die introspektiven Stücke mit den von mir besonders geliebten naughty diminished chords dennoch nicht fehlen. Für den casual fan macht das Album wahrscheinlich sogar mehr Spaß und wird als das Bessere empfunden werden.
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