Antwort auf: Electric Light Orchestra (ELO) – Jeff Lynne

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pelo_ponnes

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livin-thing68 Ich habe zuhause so etwas stehen, man nennt es HIFI-Anlage. Über Lautsprecher, und erst recht mit Kopfhörern klingt AITU TOP, bei mir auf jeden Fall.

Habe mir das Album unter jenen Bedingungen nochmals angehört und finde eher, dass es im Vergleich zu anderen Alben wie Long Wave gar nicht so breiig klingt und es viele Elemente gibt, die man klar verfolgen kann. Am besten hört man es als LP, darauf hatte Jeff Lynne ja auch abgezielt.

Zweitens will ich nochmals betonen, dass für mich das Besondere an diesem Werk auch ist, dass es eben gerade nicht so kraftvoll rüberkommt, sondern eher verletzlich-introspektiv. In dieser Geschlossenheit ist das für ELO-Alben ein Alleinstellungsmerkmal.

Ein bisschen war das logische Konsequenz aus der Orientierung an Long Wave, aber teilweise auch eine bewusste Entscheidung: Schon in frühen Interviews klingt an,dass die Songs, ab denen er arbeite, persönlicher und nachdenklicher seien. Hinzu kommt, dass ganz gezielt Songs geschrieben wurden, die zu der in WIWAB skizzierten Situation passen.

Lynne hat auch gesagt, dass er gar nicht so sehr versucht habe, frühere ELO-Elemente zu verarbeiten, was natürlich nicht stimmt, denn es gibt zahllose offensichtliche Anspielungen. Der Sound ist nostalgisch, aber trotzdem nicht rein retro, sondern insofern frisch, als Lynne wohl versucht hat, den Achtzigersound der eher ruhigeren Stücke mit den Prinzipien der Nach-ELO-Zeit zu durchdringen und gleichzeitig durch die digitale Komponente dem ganzen einen modernen Dreh zu geben. Anders als früher greift er nicht die aktuellen Sounds des Mainstreams auf, sondern wartet mit einer alternativen Soundvorstellung auf, die sich zwar einerseits in vielem stark an früheren Zeiten orientiert, sogleich aber so nur mit den modernen Mitteln umgesetzt werden konnte.

Schließlich ist es noch interessant, dass Jeff in einem Inteview gesagt hat, AITU sei das ELO-Album mit dem besten Sound. Man sieht also, dass es eine Geschmacksfrage ist und keine Nachlässigkeit. Es klingt halt sehr anders als viele aktuelle Produktionen und ist deshalb vielleicht auch für manche gewöhnungsbedürftig.

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