Beeindruckende Platte, von der ersten Sekunde an als Großwerk angelegt, was toll ist, mich aber manchmal die noisigen Einbringungen etwas vermissen lässt. Klasse finde ich grad, wie schön versteckt auf „Summer“ eine Beatbox eingebaut wurde. Überhaupt gut, dass hier nicht vollends nur Streicher das Zepter schwingen, sondern auch Synths zum Einsatz kommen, die ich auf „My Woman“ so geschätzt habe, und auch dass Joshua Jaeger an den Drums noch dabei ist. Sonst aber niemand von ihrer kleinen großen Band auf „My Woman“, soweit ich das überblicken kann. Die kleine große Band hätte auf „All Mirrors“ gerne ein bisschen Licht (oder Schatten) einwerfen dürfen. So muss man das „klein“ streichen, es bleibt das „groß“.
Kritikpunkte außerhalb des Zuständigkeitsbereichs von Frau Olsen: 48 Minuten hätte man gerne und ohne Qualitätseinbußen bei sorgfältiger Pressung auf eine Einzelplatte packen können. So muss ich alle 2-3 Tracks die Seite umdrehen. Wie so oft seit vielen Jahren sind die Covereinschübe so eng, dass man Platte und Plattenhülle nur mit Mühe wieder zurück ins Cover bekommt. Nicht ganz so schlimm wie bei der aktuellen Callahan, aber immer noch weit entfernt von problemlosem Hineingleiten. Mich ärgert sowas jedes Mal wieder und ist doch komplett unnötig.