Antwort auf: Electric Light Orchestra (ELO) – Jeff Lynne

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speed-turtle

Registriert seit: 23.03.2011

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Mich stört weder das Cover noch der Sound, mich irritiert vielmehr die Wahl der ersten Auskopplung überhaupt. Das Wort „unspektakulär“ fiel ja hier schon. Geht hier rein und da raus, auch nach mehrmaligen Hören bleibt absolut nichts davon bei mir hängen, und das ist vielleicht auch schon das Beste daran. Normalerweise höre ich so eine Vorab-Single nämlich genau einmal und verordne mir dann Enthaltsamkeit, um Abnutzungserscheinungen bis zur Album-VÖ vorzubeugen. In diesem Fall ist die Ohrwurmgefahr rätselhafterweise gleich null. Wenn die Nummer ein Indikator für den Rest des Albums sein sollte, dann zeigt sie bestenfalls, dass der Meister den seit ZOOM eingeschlagenen und bei PONR und AITU schon deutlich unverblümter beschrittenen Weg der Reanimation klassischer Stereotypen aus dem ELO-Setzbaukasten unbeirrt weiter geht. Weniger wohlwollend formuliert: Waren es 2001 noch relativ dezente Stil-Anleihen an die Hoch-Zeit der Band-Ära, die geschickt mit durchaus auch solotauglichen Elementen verknüpft wurden, droht jetzt als nächster (auch unter dem Eindruck der Live-Erfolge mit den alten Hits) logischer Schritt das endgültige Abdriften in den vermeintlich sicheren Hafen bewährter (schlimmstenfalls hohler) Klischees.
Damit will ich natürlich (noch) nicht die schleichende Dieterbohlenisierung eines wirklichen „Pop-Titanen“ an die Wand malen, aber wenn FOON aus Sicht der Verantwortlichen wirklich das beste Argument sein soll, mich auf das Album heiß zu machen, und nicht bald ein wesentlich überzeugenderes nachgeschoben wird, wird das die leidenschaftsloseste Wartezeit auf eine neue Lynne-Veröffentlichung, die ich mir je hätte vorstellen können.

zuletzt geändert von speed-turtle

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