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„Pelo_Ponnes Also ich höre mir Songs eher mit dem Herz an, und ohne dass jetzt rein rechnerisch zu analysieren“
Du hast vollkommen recht, es gibt verschiedene Arten Musik zu rezipieren – ich kann selbst auch zwischen der rein emotionalen, intuitiven und einer analytischen Hörweise hin – und her springen. Und wenn das einfache, repetitive Schema des Songs dennoch den Eindruck von Lebendigkeit und Steigerung erzeugt, dann hat Jeff Lynne hier auf effektive Weise alles richtig gemacht.
„Beim Gesang etwa ist die Intonation in den Strophen nach rollin ( I wonder/ I know) nicht dieselbe“
Das stimmt natürlich, dies sind unterschiedliche Takes.
Manchmal überkommt mich halt das technische Interesse und ich versuche herauszubekommen, wie etwas produziert wurde. Ich empfinde es dann auch als durchaus beruhigend, festzustellen, dass im Bereich der Popmusik alle mit demselben Wasser kochen. Zu wissen, dass international erfolgreiche Top-Alben zumeist mit exakt denselben Werkzeugen (Computer, DAW, Plugins, die gleichen Mikrofone und Abhörmonitore etc..) hergestellt werden, mit denen ich und die meisten anderen Musiker und Toningenieure heute weltweit arbeiten – das finde ich faszinierend. Vor 20-30 Jahren sah das noch vollkommen anders aus. Das High-End Equipment von Top-Studios war damals wenigen vorbehalten und der Sound hing stark vom Budget ab. Heute kann grundsätzlich jeder mit überschaubarem Aufwand einen perfekten Sound aufnehmen und mischen – es findet sozusagen eine „Demokratisierung der Produktionsmittel“ statt
Hierdurch gewinnt das Know How und die Soundvorstellung an Bedeutung gegenüber der technischen Ausstattung und ein schlechter Mix etc.. lässt sich kaum noch überzeugend rechtfertigen mit Argumenten wie: „hätte ich eine Neve-Console, das Effektgerät XY oder bessere Mikrofone etc..“.
OK, ich schwof ab..
Jedenfalls finde ich es interessant und fast ein bisschen sympathisch, zu sehen, dass auch Jeff Lynne nicht vor einer sehr pragmatischen Produktionsweise zurückschreckt. Der Erfolg gibt ihm recht.
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