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gypsy-tail-wind
Abo ist ja eigentlich der falsche Begriff, und mich ärgert’s ein klein wenig: Verein (und steuerfrei wegen: Kultursubvension) wäre korrekt. Es gibt ja jährlich sechs CDs, die je nach Wohnort etwas variieren (in DE kriegte man z.B. die Brönner/Sommer-CD, ich erhielt eine andere, welche weiss ich nicht mehr). Das Label gibt aber wohl bis zu dreimal so viele CDs im Jahr heraus. Dass sich im Gesamtoutput jeweils sechs interessante finden, daran habe ich keine Zweifel, aber es sind dann halt nicht unbedingt die sechs, die man dann auch kriegt … und die Preise sind für mich als Schweizer noch viel gesalzener, nämlich 25 CHF pro CD (das sind so 22 oder 23€), drum eigentlich: Sponsor, nicht Abo (was sie auch so sagen, aber eben nicht so aufziehen, drum etwas ärgerlich). Ich bleibe kritisch, aber ich kann mir diese paar CDs im Jahr schon leisten und es ist ja am Ende schon eine gute Sache …
Wusste ich nicht das Intakt da eine Auswahl nach Bestimmungsland vornimmt. In der Schweiz ist der Preis pro CD eh über dem deutschen. Ist mir schon aufgefallen. Was die CD im Abo für mich kosten würde weiss ich aktuell nicht. Aber doch günstiger als für Dich. Im Laden war der Preis so zwischen 18 – 20 Euro.
Aber Zoller und Hall sind doch im Vergleich mit Halvorson superbrav? Hall finde ich unglaublich gut, sicher einer meiner allerliebsten Jazzgitarristen (neben, hm … Christian, Burrell, Green, Farlow, vielleicht Raney … und ja, Montgomery rangiert bei mir hinter den gerade genannten). Anyway, Halvorson mag ich schon ziemlich gerne, hab sie ein paar Male live gehört: mit ihrem Trio, mit Anthony Braxton (Quartett mit Taylor Ho Bynum und Ingrid Laubrock), mit dem Sextett von Taylor Ho Bynum … und im (damals leider ziemlich müden) Duo mit Stephan Crump. Auf CD ist sie bei mir nicht sehr stark vertreten, aber die Thumbscrew-Alben (mit Michael Formanek und Tomas Fujiwara) sind alle auch da und die zwei jüngeren (rec. 2017, „Ours“, „Theirs“ – Eigen- bzw. Fremdkompositionen) finde ich sehr gut. Zoller kenne ich weniger gut, finde aber z.B. die frühen Aufnahmen mit Don Friedman sehr schön … und natürlich was immer man mit Hans Koller, Albert Mangelsdorff, Martial Solal etc. in die Finger kriegen kann (ZoKoSo, ZoKoMa, Exslusiv, die diversen Aufnahmen mit Oscar Pettiford – da hat Sonorama sich ja ins Zeug gelegt).
Ja natürlich sind die von mir genannten Gitarissten noch „bräver“ als Halvorson. Aber bedenkt man wann die aufgenommen haben dann doch wieder nicht. Halvorson ist für mich auch nicht uninteressant aber eben noch nicht so überzeugend das ich mich stärker in ihre Musik vertieft hätte. Z.B. die CD „Crackleknob“ auf Hat Art gefällt mir gut. Nicht zuletzt wegen Mrs. Halvorson. Aber wie schon weiter oben bemerkt bin ich bei der Gitarre eher zurückhaltend. Das Trio Thumbscrew habe ich bei einem Freund gehört und hat mir damals doch gut gefallen. Zu Zoller noch die CD auf Hat Art mit Lee Konitz und Don Friedman „Thingin“. Ansonsten hast Du seine für mich interessantesten Aufnahmen fast alle augezählt. Nicht zu vergessen wäre noch das Quartet bestehend aus Zoller, Humair, Friedman und Phillips die 1965 in Berlin eine LP für Emarcy einspielten. Später auch von ACT wiederveröffentlicht. Die LP hatte Siggi Loch noch produziert bevor 1966 er zur Plattenindustrie wechselte.
„Woodlore“. Ich habe kürzlich diesen Twofer auf Freshsound günstig erworben:
Danke für den Tip!
— Es läuft: Die neue von Steve Lehman … ich bin nur mässig begeistert – schon verdammt gut, aber unterkühlter M-Base-Jazz. Throbbender Bass (nicht Matt Bewer, bei meinem Exemplar ist da ein – schief geklebter – Aufkleber drüber gemacht worden, nicht wie bei dem, das auf Discogs steht … peinlich!), komplexe Rhythmen, Fills von Taborn (die klingen ein wenig wie Bobby Hutcherson, oder bilde ich mir das nur ein, weil quasi als Motto ein Hutcherson-Zitat auf die Papphülle gedruckt wurde?), dann eben das Altsax, das nicht nur kühl ist, aber vor dem Hintergrund auf mich halt doch recht kühl wirkt.
Ja diese CD ist ein wenig enttäuschend. Hatte mir, vor allem da Craig Taborn dabei ist, deutlich mehr erwartet. Und kühl finde ich Lehman’s Spiel sowieso. Darum gibt es ausser den beiden Oktett Einspielungen (sehr schön) nur noch die drei CDs von Fieldwork und „On Meaning“ in meiner Sammlung.
zuletzt geändert von imernst--