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Er hat sicher nicht ganz unrecht insofern als die Arbeit mit den Wilburys einen enormen Einfluss auf Jeff hatte und die Art, wie Jeff Lynne in der Folge Platten machte, extrem beeinflusst hat. Zu sagen, dass alles nach Wilburys klingt, ist aber eine extreme Vereinfachung. AT war der direkte Versuch, die Prinzipien von den Wilburys aufs eigene Schaffen anzuwenden (natürlich ohne das enge Zeitfenster ein Tag – ein Song, Tüfteln auf Ewigkeit war dann doch erlaubt), Zoom ist eher schon eine Synthese, hier tauchen auch Elemente auf, die bei den Wilburys z. B. verpönt waren (die für Wilburys zu üppigen ELO-Harmonien, der Einsatz von Computer, während Wilburys (fast) komplett analoge Herangehensweise war). In den Noughties sehe ich auch eher einen weiteren Schritt zurück auf die Vergangenheit. Ein Schlüsseltrack ist da Point Of No Return, weil meine erste Assoziation da war „ah, Tom Petty-Sound“, doch dann kommen immer mehr Elemente im Hintergrund hinzu, der Song entwickelt eine größere Dimension, es klingt nach dem Grandiosen des alten ELO, das auf Zoom kaum vorhanden ist, gefiltert durch viele der Prinzipien, die er nach ELO Phase 1 bekannt gemacht hat. Es ist diese zweite Ebene, eher leise im Hintergrund, die ich auch bei FOON höre. „Alone In The Universe“ finde ich, liegt recht weit vom Wilbury-Sound weg, ist eher eine Kreuzung aus Long Wave, Eighties ELO (Keyboards dominanter, teilweise sehr songprägend) und Armchair Theatre (die ruhigeren Songs). Generell prägt gerade die neuen Songs auch noch mehr als Zoom das digitale Zeitalter. Wie ja auch Horace Wimp angedeutet hat, macht Lynne mittlerweile sehr viel am Computer, schiebt Elemente hin und her, glättet usw, bis er es als fehlerlos empfindet. Ich weiss, dass manche das dann als steril und leblos empfinden, aber mir geht das eigentlich nicht so, zumal ELO-Musik für mich nie wie die Musik miteinander musizierender Bandmitglieder gewirkt hat.
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