Re: Iron Maiden

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kory

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SkraggyPuh, die Diskrepanz von „Dance…“ zum Vorgänger bzw. Nachfolger finde ich schon etwas krass, sind doch mit „No More Lies“, „Paschendale“, dem Titelsong und „Journeyman“ durchaus Knaller vertreten. Der Rest mag beliebiger, manchmal sogar belanglos sein. Desatrös ist er aber nicht.
Auch „Virtual XI“ wird in meinen Augen etwas zu hart angegangen. Ok, die Produktion ist Mist, „The Angel And The Gambler“ ist 9 Minuten zu lang und Blaze unterbietet seine wackelige Leistung von „The X-Factor“ deutlich, aber „Futureal“, „The Clansman“ und „The Educates Fool“ wissen vollends zu überzeugen. Das übrige Material ärgert halt aufgrund seiner Beliebig- und Ideenlosigkeit. In der Summe würde ich aktuell ** vergeben.

Ich kann schon verstehen, dass es auf den ersten Blick etwas hart wirkt. „Dance Of Death“ ist für mich ein echtes Lowlight in der Bandkarriere, ich mag keinen einzigen Song darauf. Selbst die Texte sind NOCH unterirdischer als sonst. Und besonders das von Dir erwähnte „No More Lies“ ist für mich völlig indiskutabel, das hätten die Burschen selbst in den 90ern nicht mal auf eine B-Seite gepackt. „Paschendale“ ist unnatürlich aufgeblasen, „Journeyman“ viel zu lang und „Dance Of Death“ hat diese folkigen „Der Hobbit Und Das Feuer“-Gitarrenläufe, die mich wahnsinnig machen. Ich muss zugeben, dass ich hier unmöglich objektiv sein kann – gerade zu jener Zeit enttäuschten mich Maiden kolossal. Die „Death On The Road“ ist so unfassbar schlecht (gespielt, gesungen, produziert und zusammengestellt), dass ich es zunächst nicht glauben konnte, dass sie SOWAS wirklich veröffentlichen. Ich bin auf diese Periode echt sehr schlecht zu sprechen, sorry. ;-)

Bei „Virtual XI“ sieht das ein bisschen anders aus – ich mochte die Platte beim Erscheinen (wie auch The X-Factor) und ich fand’s auch live sehr gut. Aber dann kam „Brave New World“, und ich war (bis auf das unsägliche „Blood Brothers“) echt enorm geplättet, hörte mir dann aber nochmal (besonders) „Virtual XI“ an und war geschockt, wie mies das Songwriting im Vergleich mit BNW war. Ich kam dann rückblickend zu dem Schluss, dass Maiden durch Dickinsons Abgang einfach völlig verunsichert und von der Rolle waren und habe dadurch meinen Frieden damit gemacht. Sowohl „X-Factor“ als auch „Virtual XI“ haben hier und da gute Momente, aber ich finde beide als Album für Maiden wirklich unwürdig. Klingt pathetisch und martialisch, aber mir fällt gerade nix anderes ein. Das hat übrigens nix mit Blaze zu tun (das will ich ausdrücklich feststellen!), sondern mit wirklich miesen Produktionen und ziellosem Songwriting. „Judgement Of Heaven“, ich bitte Euch. :lol: