Antwort auf: Elvis Presley

#10881653  | PERMALINK

friedrich

Registriert seit: 28.06.2008

Beiträge: 4,878

@latho,

ja, sehr schön geschrieben.

Es ist ein eigenartiges Paradoxon, dass die Segregation in den USA eine Voraussetzung für die Entstehung einer schwarzen Identität, Kultur und damit auch Musik war, dass das Leiden unter und das Anstemmen gegen diese Segregation gleichzeitig Teil dieser Kultur ist, die Identität dieser Kultur aber umso mehr aufweicht, je mehr die Segregation selbst aufweicht. Kann man das so sagen … ?

Klar, Gospel, Blues, „race music“, auch das sind keine reinen Kulturformen, sie konnten ja nur unter den Bedingungen der afro-amerikanischen Diaspora entstehen. Und so sehr Chuck Berry, Bo Diddley, Ike Turner etc. ff. auch große Künstler waren, um im überwiegend weißen Mainstream-Amerika erfolgreich zu sein, dagegen sprach nicht nur das Handicap ihrer schwarzen Hautfarbe. Da hatte ihnen Elvis auch künstlerisch einfach etwas voraus: Er sah aus, tanzte und sang wie ein junger Gott!

--

„Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)