Antwort auf: Elvis Presley

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friedrich

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@onkelllou, @stormy-monday, @cycleandale, @john-the-relevator,

Meinungen zur Doku?

Ich finde den Film recht ambitioniert und die Gegenüberstellung von Aufstieg und Fall von Elvis einerseits mit Versprechen und Realität des American Dream ist schon – naja … gewagt. Ich finde das aber durchaus stimmig und plausibel.

Die gute alte Geschichte, dass der weiße Mann dem Farbigen die Musik geklaut hat und damit reich wurde, kommt auch darin vor. Ambivalente Sache das, und selbst Chuck D. (Public Enemy) sagt einerseits, sein Vater hätte kaum jemanden so sehr gehasst wie Elvis, meint aber andererseits auch „Kultur ist Kultur“ und er würde einem Schwarzem, der deutsche Klassische Musik spielt, auch keinen Vorwurf machen.

Aber man stelle sich auch mal vor, was Elvis – insbesondere in den US-Südstaaten – für eine Wirkung hatte in Zeiten der militanten Rassentrennung.

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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)