Re: David Bowie

#1087009  | PERMALINK

gerd-greul

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nail75

Hier stimmen die Verhältnisse insgesamt nicht. Hours, Reality, Scary Monsters, Low und Hunky Dory allesamt mit vier Sternen zu bewerten, ist jedenfalls nicht nachvollziehbar.

Überhaupt ist das Spätwerk bei Dir vollkommen überbewertet. Das letzte gute David Bowie Album war Scary Monsters, alles was danach kam, ist nachrangig. Das siehst Du vielleicht auch so, aber aus Deiner Liste wird es nicht deutlich.

Zugegeben, wenn man die von Dir genannten LPs so hintereinander auflistet und die Bewertungen vergleicht, ist der Eindruck tatsächlich etwas komisch; natürlich stehen Low und Hours von ihrer Bedeutung und Qualität her nicht auf einer Stufe. Nur stellt sich hier im Grunde das selbe Problem mit dem so genannten Spätwerk eines alten Helden, das ich im Van-Morrison-Thread formuliert habe: Wozu setze ich die Bewertungen der Platten in Bezug? Mit den zeitgleich erscheinenden LPs anderer Musiker? (Verglichen damit ist auch der späte David Bowie immer noch weit oben einzuordnen, schon allein, weil er wenigstens ansatzweise was Neues ausprobiert.) Oder mit seinen eigenen Großtaten aus den Siebzigern? (Mit denen kommt er freilich nicht mehr mit.)
Bei mir kommt auch noch dazu, dass ich Bowie erst relativ spät für mich entdeckt habe, weil Mitte bis Ende der Siebziger (also in seiner größten Phase) der kompromissloseste Bowiefan in meinem Bekanntenkreis ansonsten als verlässlicher Warnhinweis auf Geschmacksverirrungen aller Art galt und entsprechend alles diskreditiert war, was er gut fand. Tja, da lag ich in diesem Fall also ganz falsch und raubte mir so das Erlebnis der unmittelbaren Begegnung mit z.B. Low. Dumm gelaufen.
Übrigens wundert mich, dass die dreieinhalb Sterne für Never Let Me Down unkommentiert geblieben sind; da sind mir nämlich aus unerklärlichen Gründen zwei zuviel in die Wertung gerutscht.

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