pinch@franxpunx: das Debut von 1967 gleichauf mit „Hunky Dory“ und „Ziggy Stardust“? „Tonight“ auf dem selben Level wie „Outside“? „Station To Station“ mit schlaffen dreieinhalb Sternen abgewatscht und für die erste „Tin Machine“ die Höchstwertung? What the Fuck?
Na, also. ich fühlte mich schon ganz einsam so ohne Kritik. Ich kann sogar noch einen draufsetzen. Das Debut seh ich nicht nur gleichauf, sondern sogar als die Beste. So zynisch und gleichzeitig so zart und romantisch ging´s bei Bowie nie wieder zu. und so angenehm unprätentiös. In einer Zeit, in der immer mehr Studiotechnik eingesetzt wurde, die Lautsprechertürme anfingen, sich aufeinanderzustapeln, da kommt dieser Junge Mann daher und singt Lieder, die zum Teil schlagerhaft anmuten und eine textliche Tiefe erreichen, als würde er schon 60 Jahre oder älter sein, als hätte er schon alles gesehen. Magisch.
Outside ist der Versuch, die berliner Zeit wieder auferstehen zu lassen. Der Versuch. Musikalisch gibt´s hier viel Retortenelektronik und sehr viele Ambitionen. Gerade Low und Heroes waren angenehm einfach, der Ball wurde flach gehalten und traf deswegen dann genau ins Tor. Outside ist ein ungedeckter Scheck. So sehr ich mich gefreut habe, Bowie wieder in den deutschen Charts zu sehen.
Stationtostation hat einfach Längen. Und das beste Stück ist eine Fremdkomposition. Wer hat denn wirklich heutzutage noch Lust, sich das Titelstück in voller Länge anzuhören? Bowie selbst hielt den Thin White Duke für seine missglückteste Rolle.
Die erste Tin Machine schliesst für mich die Trilogie Idiot-Lust For Life-Tin Machine ab. Hier spielen aber auch eigene Erlebnisse rein. Bei der ersten TM-Tour habe ich eine Liebe von mir kennengelernt und diese Platte spielte eine ganz wichtige Rolle für mich in diesem und einigen darauffolgenden Jahren.
Gerade Outside wird oft besser beurteilt. aber wenn ich Kritiken von woanders abschreiben wollte, dann bräuchte ich auch keine Sterne zu verteilen, etwas besser als Tonight ist sie wohl, aber ich führe jetzt nicht auch noch 1/4 Sterne ein. That The Fuck.
Ich hoffe, das langt als Erklärung.
@nes: Low bei 5? Da hätte ich jetzt keine Diskussion erwartet. Allgemein gilt seine berliner Trilogie als die stärkste Zeit in seiner Karriere
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