Antwort auf: Mikkos Album des Monats

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mikko
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Album des Monats Mai 2019

The Mystery Lights – Too Much Tension! (Wick Records)

Besetzung:

Mike Brandon – guitars, vocals
L.A. Solano – guitars, vocals
Alex Q. Amini – bass
Zach Butler – drums

Trackliste:

A1 Synthtro 0:46
A2 I’m So Tired (Of Living In The City) 2:32
A3 Can’t Get Through To My Head 2:43
A4 Someone Else Is In Control 1:53
A5 Goin‘ Down 2:37
A6 Wish That She’d Come Back 4:17
B1 Thick Skin 4:08
B2 Too Much Tension 2:16
B3 Watching The News Gives Me The Blues 3:37
B4 It’s Alright 2:51
B5 Traces 3:29

Was soll Ich sagen? Die Erwartungen an dieses zweite Album der jungen Band aus New York waren riesengroß. Zu groß vielleicht. Ok, es ist wohl nicht ganz so manisch überbordend im Sound wie das Debüt. Aber ich muss ganz ehrlich sagen, je öfter ich diese LP nun höre, desto besser gefällt sie mir. Die Tracks sind kurz und knackig. Die Sounds sind eigentlich sogar noch ausgefeilter und abwechslungsreicher als beim Debüt. Und obwohl die Band ganz sicher ihre Wurzeln nach wie vor in der zweiten Hälfte der Sixties geschlagen hat, erinnert die eine oder andere Arrangement Idee auch an Nick Waterhouse und noch weiter zurück zu suchende Vorbilder. Fifties Trash und Sci-Fi Sounds aus B-Movies werden da verarbeitet. Diese Platte ist anders als das Debüt, aber sie ist auf keinen Fall schlechter. Zu dieser Erkenntnis bin ich inzwischen gekommen. Manches hier evoziert gar den New Yorker Underground der mittleren Siebziger, Suicide oder Television anyone? Vielleicht ist es ja das, was die Puristen abschreckt. Für mich wird die LP dadurch aber noch spannender und liebenswerter. Und dann fällt mir auch Roky Erickson ein, der legendäre Urvater des psychedelischen Gitarrenklangs, der ja leider gerade erst verstorben ist in seiner texanischen Heimat im Alter von 71 Jahren. Auch seine erste Band The Thirteenth Floor Elevators hat Spuren hinterlassen im Songwriting und auch im Klangbild dieser LP der New Yorker Youngster. Die Platte beginnt mit einem „Synthro“ von 46 Sekunden, das eine Art Sci-Fi Soundtrack ist. Danach folgen dann pro LP Seite fünf Tracks ganz unterschiedlicher Art im oben beschriebenen Klangspektrum und mit einer durchschnittlichen Länge von knapp drei Minuten. Lediglich das schon vorab als Single erschienene „Thick Skin“ und der Closer der A-Seite „Wish That She’d Come Back“ sind etwas länger als vier Minuten. In den Songs geht es mehr oder weniger um die üblichen Themen der Pop Musik, Girls, Boys und ihr nicht immer ungetrübtes Verhältnis zueinander. Aber das Wichtigste hier ist eh die Musik. ****

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Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!