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R.H.
„I“ ist als musikalisches Ausrufezeichen recht beeindruckend, keine Frage. Allerdings speist sich das Repertoire zum großen Teil aus Fremdkompositionen & leftovers from The Yardbirds. Was die Gruppe im Falle von „Dazed & Confused“ daraus macht, begeistert mich immer wieder. „I can’t quit you“ und „You shook me“ sind Negativbeipiele für ihre überbordende Kraftmeierei, die mir desöfteren sauer aufstößt.
Ob fremd oder eigen (oder Fremdes zueigen gemacht – auch eine Spezialität von Led Zeppelin) ist doch egal. Und ich finde, die beiden von dir kritisierten Songs, die zweifelsohne vor überbordender Kraftmeierei strotzen, haben Klasse. Insgesamt ein erstaunlich homogenes und doch abwechslungsreiches Debut.
R.H.“II“ überspielt die Schwächen im Songmaterial („Lemon Song“, „Living Loving Maid“, „Moby Dick“) durch tightes, kraftstrotzendes Zusammenspiel.
So schwach empfinde ich diese Songs wirklich nicht. Vor allem erwähnst du aber die absoluten Klassesongs nicht, die sich auch auf dem Album befinden, u.a. das wunderbare „Ramble On“, das zu ihren allerbesten zählt.
R.H.“III“ vereint musikalische Neuorientierung („That’s The Way, „Tangerine“, „Friends“) mit überbleibseln der ersten zwei Alben („Immigrant Song“, „Celebration Day“, „Out on the Tiles“) und Blödelei („Hats off“ „Bron-y-aur-Stomp“). Das ist mir insgesamt zu wenig kohärent und somit nicht vollkommen überzeugend.
Du hast nicht ganz unrecht, aber auch dieses Album birgt wahre Schätze. Es ist schlicht und ergreifend das am wenigsten zugängliche der ersten vier. Ein Album, das wachsen kann und muss.
R.H.The fourth one ist schließlich ihr definitives musikalisches Statement, hier vereinen sie auf bis dato ungehörte Weise ihre musikalischen Ingredenzien zu einem Album, für das alles andere als die Höchstwetung der blanke Hohn ist.
Natürlich muss man dafür die Höchstwertung vergeben, aber wenn man so streng ist wie du, müsste man auch hier ein paar Teufel im Detail finden können. Wie gesagt, ich höre das zweite Album mindestens genau so gerne. Es ist vielleicht weniger „perfekt“, dafür roher und ungezügelter, was mir auch gefällt.
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