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Ich gebe Pfingstluemmel recht: Hair Metal, genauer gesagt Pop Metal war der AOR der späten 1980er für Teenager der MTV-Generation. Was 1977/78/79 Foreigner, Journey und Boston für die damaligen Jugendlichen machten, besorgten zehn Jahre später Bon Jovi, Def Leppard, Whitesnake, Mötley Crüe, Poison & Co: radiokompatible Rockmusik mit Macho-Image und Schmuseballaden. Der Sound hatte sich natürlich weiter entwickelt und war jetzt eher poppiger Heavy Rock als normaler Pop/Rock. Und die Musiker besaßen MTV-kompatibles Aussehen. Richtiger AOR der späten 80er waren Heart. Und die standen damals auch immer im Metal Hammer. Also, mit der Wesensverwandschaft zwischen AOR und Hair Metal liegt Pfingstluemmel ziemlich richtig. Nancy Wilson sagte damals auch in einem Interview, dass sie momentan am liebsten Bon Jovi und Def Leppard hört. Erinnert ihr euch noch an Chers Comeback in den späten 80ern? AOR-Mucke im Look der Heavy Rocker mit Motorradjacke und Cowboy-Stiefeln.
Im Hintergrund läuft bei mir gerade die „Girls, Girls, Girls“-CD von 1987. Das Album soll dreckig und nach Straße klingen, aber Produzent Tom Werman hat trotzdem schön den Poser-Hall rein gedreht und Glam-Zuckerguss drüber gestreut, so dass es angenehm glatt klingt. Ich könnte jetzt danach aus dem selben Jahr State-Of-The-Art Pop-Produktionen wie „Bad“ oder „Tango In The Night“ auflegen und wäre trotzdem noch im richtigen Flow. Das war das Erfolgsgeheimnis damals: Rockmusik war klangtechnisch konkurrenzfähig mit den größten Pop-Produktionen und warf Hit-Singles für’s Format-Radio ab.
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