Antwort auf: Mötley Crüe

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bullschuetz

Registriert seit: 16.12.2008

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Die Musik und die Bühnenshow von MC war immer schon dämlicher, aber irgendwie auch ulkiger Quatsch, Spinal Tap in echt. „The Dirt“ ist aber ein richtig tolles Buch, und zwar nicht nur, weil es rasend unterhaltsam, tatsächlich „bestuerzend“ und echt „ekelhaft“ ist (wie oben schon richtig angemerkt wurde), sondern auch, weil die unterschiedlichen Erzaehlpersepektiven sich ergänzen und beleuchten und viel preisgeben über die Beschraenktheiten und Blindheiten der einzelnen Personen, die einem dadurch in all ihrer Egozentrik und Daemlichkeit doch irgendwie ans Herz wachsen. Davon ist im Film nicht viel übrig geblieben, der ist weder krank genug noch clever genug. Der Witz an MC war ja immer, dass sie so irrsinnig klischeehaft waren und dabei so ueberlebensgross, quasi die Comicversion einer dreckigen Rockband. Und das Buch hat das abgebildet, aber auch gebrochen, gefeiert, aber auch in seiner Erbaermlichkeit gezeigt. Der Film verdoppelt das ganze Klischee bloß, macht den Dreck harmloser (warum soll das eigentlich ab 18 sein) und stuelpt all dem diese abgedroschene Dramaturgie ueber. Keine schlimm vergeudeten zwei Stunden Lebenszeit, aber im Vergleich zum Buch ein lauer Furz. Am lustigsten war immer noch das fliegende Schlagzeug und überhaupt die herrlich bescheuerte Bühnenshow, aber das kriegt man auch, wenn man MC in echt anschaut.

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