Antwort auf: Michael Jackson

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henne2

Registriert seit: 26.12.2017

Beiträge: 391

Hallo Leute!

Also:

  1. Natürlich ist meine Formulierung menschenverachtend, beleidigend, dumm, idiotisch, abstoßend: keine Frage! Eigentlich ging es mir um die Bezeichnung „King of“ irgendwas, die ich im Zusammenhang mit Jackson reichlich albern finde. Aber egal. Mir ging es hier eh um etwas anderes. Und: ich bin weder homophob noch sonstwas, mich interessiert das überhaupt nicht. Gilt übrigens auch für Ryan Adams, dessen Musik ich genauso unbelastet hören kann wie die von Morrissey etc. etc. Nur um zwei andere Schweine zu nennen, die, wie man sagt, halt diese und jene Woche „durch das Dorf getrieben werden“.
  2.  Um das Beispiel Adams aufzugreifen (der ja nun im Solokünstler-Thread etwas nach hinten gerutscht ist, nachdem sich alle hier schön ausgelassen haben): An diesem Forum kann man mustergültig ablesen, was gemeint ist, wenn hierzulande von der „Erregungs“- bzw. „Aufregungskultur“ die Rede ist. Jemand sagt etwas oder es gibt einen (meist „moralischen“) Skandal, schon geht die Welle der Entrüstung los. Aufregung ohne Ende. Allerhand sowas. Das Letzte. Komischerweise (siehe Adams, siehe Morrissey) ebbt das dann auch nach ein paar Tagen ab, bis (gottseidank) der nächste Aufreger kommt. Also, ich rege mich ja auch auf, aber eher über etwas, das in meinem Privat- oder Alltagsleben passiert. Regt sich jemand auf, wenn wer sagt: „Trump ist ein Verrückter“ – „F.J. Strauß war eine korrupter Depp“ – „Bischof …. mag gerne kleine Kinder“. Aussagen, die in zig Alltagsgesprächen vorkommen oder vorkamen. Damit zum nächsten Punkt:
  3.  Was von meiner Aussage zu halten ist, siehe (1.), eh klar. Die Frage ist doch: was ist denn eigentlich mit der Meinungsfreiheit gemeint; im Grunde existiert das doch nicht. Weil Meinungsfreiheit (und ich sage nochmal, dass ich nicht der Meinung bin, dass Jackson so war, wie ich es geschrieben habe) doch auch beinhalten muss, etwas zu sagen, das eben meine persönliche Ansicht eines Menschen oder eines Zusammenhangs darstellt – was jemand anders natürlich überhaupt nicht so sehen kann. Ansonsten beschränken wir uns auf Aussagen wie „Das Essen schmeckt gut“, „Das Gras ist grün“. Oder hier im Forum: „das höre ich so… und das höre ich so…“. Na super. Noch Fragen? Ich bin hier mal übel angegangen worden, weil ich das „Trout Mask Replica Album von Beefheart verteidigt habe als große Kunst. Dissens geht hier gar nicht.
  4. Um nochmal beim vorigen Beispiel zu bleiben: was darf ich sagen? Wenn ich der Meinung sein WÜRDE , dass „Seehofer ein Nazi ist“ – wie formuliere ich es dann? „Ich bin der bescheidenen Meinung, Seehofer sympathisiert mit Ideen aus der Zeit des Nationalsozialismus, weil er jahrelang engen freundschaftlichen Kontakt mit dem ungarischen Ministerpräsidenten gepflegt hat, der Vorsitzender einer Partei mit rechtsnationalen Ansichten ist?“ Nein, zu krass. „Ich bin der bescheidenen Meinung, Seehofer setzt sich, wenn es seine Zeit zulässt, durchaus aus mit rechtsnationalem Gedankengut auseinander, weil er jahrelang engen Kontakt…“ usw. Oder einfach nur „Seehofer ist ein Freund Orbans“?
  5. Was darf ich also sagen… über Donald Trump? Über Wladimir Putin? Über Morrissey? Oder bleiben wir bei: „Morrissey höre ich so… und du so…“. Glaube, das ist gesünder für eure Nerven.
  6.  Und, wie gesagt, ich entschuldige mich ausdrücklich für das Gesagte und bei euch!

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