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Ein paar Zeilen nur, damit ich nicht alles vergesse …
Zürich, Tonhalle-Maag – 04.02.2019
Kammerorchester Basel
Mikhaul Pletnev, Klavier
Wolfgang Amadeus Mozart Symphonie Nr. 35 D-Dur KV 385 „Haffner“
Johann Sebastian Bach Klavierkonzert Nr. 5 f-Moll BWV 1056
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Igor Stravinsky Pulcinella-Suite
Wolfgang Amadeus Mozart Klavierkonzert Nr. 24 c-Moll KV 491
Ein schöner Abend, Pletnev spielte unglaublich zart schon in Bachs Konzert BWV 1056, das in der ersten Konzerthälfte auf eine feine Aufführung von Mozarts Haffner-Symphonie folgte. In der zweiten Konzerthälfte gab es dann, leider in der Reihenfolge umgetauscht, Stravinskys etwas alberne Pulcinella-Suite, in der das Kammerorchester Basel sich aufs Schönste präsentieren konnte, dann folgte Mozarts Klavierkonzert Nr. 24 f-Moll KV 491, in dem wieder nachdenklicher, aber gerade so engagiert musiziert wurde. Pletnev spielte einen monströsen Flügel von Shigeru Kawai, den er aber ganz zart klingen, ja singen liess. Für mein Empfinden ein wunderbares Konzert, bei dem auch das KOB sich von seiner allerbesten Seite zeigte (Daniel Bard sass als Konzertmeister am ersten Pult, Mozart und Stravinsky wurden ohne Dirigent aufgeführt, nicht etwa mit Pletnev am Pult).
Die NZZ meinte, da sei aneinander vorbei gespielt worden – so empfand ich das nicht, wenngleich es tatsächlich Momente der Unsicherheit gab zwischen dem Solisten und dem Orchester. Diese wurden jedoch, so mein Empfinden, in gegenseitigem Einvernehmen wieder aufgelöst.
https://www.nzz.ch/feuilleton/da-treffen-welten-aufeinander-mikhail-pletnev-beim-kammerorchester-basel-ld.1457387
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Zürich, Tonhalle-Maag – 14.02.2019
Sol Gabetta Violoncello
Kristian Bezidenhout Fortepiano (Blüthner, 1856)
Franz Schubert Sonate (Sonatine) für Klavier und Violine D-Dur D 384 (bearb. für Violoncello)
Robert Schumann Fünf Stücke im Volkston Op. 102
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Ludwig van Beethoven Sonate für Klavier und Violoncello Nr. 3 A-Dur Op. 69
Encore: Frédéric Chopin Étude Op. 25/7 cis-Moll (transcr./arr. Alexander Glasunow)
Der nächste Abend war etwas kurz, doch das täuschte nicht über das in seiner Dichte und Konzentration seltene Spiel hinweg, das Sol Gabetta und Kristian Bezuidenhout boten. Mit der Bearbeitung für Cello (statt Violine) der D-Dur Sonate D 384 von Schubert ging es los (im Programm waren Schubert und Schumann noch umgekehrt gedruckt, aber hier ergab die Umstellung Sinn), mich packten dann erst so richtig die Fünf Stücke im Volkston von Schumann. Grossartig, wie Gabetta zurückhaltend und doch sehr zielstrebig an die Stücke heranging, wie Bezuidenhout auf seinem Klavier die Gestaltung mitformte auch da, wie er auch da, wo sein Instrument etwas zu leise war Farben und Stimmungen zu gestalten vermochte. Der Saal war – wohl wegen Gabetta – gut gefüllt, doch die beiden, die dann auch noch eine sehr feine Version der Beethoven-Sonate und eine berührende kleine Zugabe lieferten, hatten es absolut nicht darauf angelegt, zu gefallen oder zu beeindrucken – es schien eher fast schon so, als verschwänden sie in der Musik, die ja doch erst erklingen konnte, weil sie sie so schön formten … die reine Innerlichkeit, sofern das Sinn ergibt.
Auch darüber hat die NZZ berichtet:
https://www.nzz.ch/feuilleton/sol-gabetta-und-kristian-bezuidenhout-in-zuerich-ld.1460389
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Luzerner Theater – 16.02.2019
Zur Aufführung von Mozarts „Don Giovanni“ (Dirigent: Clemens Heil; Regie: Benedikt von Peter) schrieb ich drüben schon ein paar Zeilen:
http://forum.rollingstone.de/foren/topic/die-wunderbare-welt-der-oper/page/29/#post-10717645
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Gestern hörte ich die Neue Musik-Pianistin Tamriko Kordzaia (sie war beim Collegium Novum am 29.1. dabei, siehe oben) in einem Impro-Trio, dazu drüben in der Jazz-Ecke gleich auch ein paar Zeilen.
Heute geht es in den „Rosenkavalier“ … und vor ein paar Tagen kaufte ich eine Karte für „Ariadne auf Naxos“ in Mailand Ende April – wie heute Abend sind Krassimira Stoyanova und Sabine Devieilhe dann auch wieder dabei …
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Weiter geht es mit:
28.2. – Opernhaus Zürich, Donizetti: Lucia di Lammermoor (niemand in der Besetzung, deren/dessentwegen ich hin müsste, aber Nello Santi am Pult)
1.3. – Rezital Seong-Jin Cho (Bach, Schubert, Chopin, Mussorgsky), Tonhalle-Maag
4.3. – Anja Harteros, Liederabend mit Wolfram Rieger (Klavier) (Lieder von Beethoven, Schubert, Schumann, Brahms, Wolf)
5.3. – Heinz Holliger/Daniel Schnyder etc. (Beethoven: Quintett Es-Dur op. 16, Mozart: Quintett Es-Dur KV 452)
7.3. – Scintilla-Konzert, Opernhaus Zürich (Leitung: Riccardo Minasi) (Bach: Brandenburgische Konzerte)
Ein bisschen viel, zweimal Jazz/Impro (Bill Frisell Trio und Kontrabassduo Studer-Frey mit den Gästen Hans Koch und Giancarlo Schiaffini) kommt noch dazu … aber ich freu mich!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba