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Durch einen mir sehr engen Japanophilen Freund lernte ich letztes Jahr Haruomi Hosono kennen. Ein Künstler, der mir bis dato völlig fremd war. Japanischen Pop soll dieser machen. Japanischer Pop? Davon kannte ich bis zu diesem Zeitpunkt nur ganz, ganz wenig. Jedenfalls hörte ich daraufhin „Funiculi Funicula“ von seinem Philharmony-Album und war sofort Fan. Eine Band hatte dieser auch noch. Yellow Magic Orchestra. Und bei einigen Konzerten wirkte diese märchenhafte, wilde Dame mit. Ich fragte dem bereits erwähnten Freund, wer diese Dame sei. Akiko Yano heiße sie. Er versprach mir von seinem kürzlich anstehenden Japan-Urlaub mir ein paar Alben von ihr mitzubringen. Und so kam es dann.
Als er wieder in Deutschland war, hielt ich plötzlich „Japanese Girl“, „Gohan Ga Dekitayo“ und „To Ki Me Ki“ in den Händen – und war überglücklich. Beim intensiven Hören dieser Alben, informierte ich mich also über Yano. 1955 wurde sie geboren. Und musikalisch ist sie irgendwo im Pop, in der Elektronik, im Jazz verwurzelt. Ja, das kommt schon alles hin. Aber in einem Wort kann man ihren Stil überhaupt nicht beschreiben. Dafür ist ihre Musik viel zu eigen, ihr Stil zu besonders und ihre Alben zu verschieden. Ihr 1976 veröffentlichtes Debütalbum „Japanese Girl“ ist musikalisch irgendwo zwischen Art- und Progressive Pop (im Zeichen der 70er), mit leichtem Jazz Fusion Einschlag. Aber lassen wir die Genrebegriffe bitte weg. Wie schon gesagt, das passt zu Yano überhaupt nicht. Das Album war verdammt relevant für die Weiterentwicklung des japanischen Pops. Und überhaupt: Was ist das denn bitte für ein wunderschönes Coverartwork?
Faszinierende Coverartworks ziehen sich übrigens durch ihre gesamte Diskografie, wie ein seidener Faden. Ganz besonders erwähnenswert halte ich das märchenhafte Cover von „Ai Ga Nakucha Ne“, bei dem sie wie eine gute Hexe aussieht, sowie das schöne Artwork von „Toge No Wagaya“, auf dem sie verdammt nach der netten Nachbarin aussieht, die einem früher immer bei den Hausaufgaben geholfen hat. Aber noch schöner als ihre Albumbilder ist immer noch ihre Musik. Mein Lieblingsalbum ist das 1980 veröffentlichte „Gohan Ga Dekitayo“. Dieses Album gehört definitiv zu meinen ganz persönlichen Alben-Faves. Auf diesem hört sich Akiko Yano wie eine zuckersüße, manchmal zart und manchmal wild wie in Ekstase singende Göttin an. Bei dem Opener „Hitotsudake“ könnte ich jedes Mal vor Freude heulen, beim darauffolgenden Stück „Les Petit Bon Bon“ vor Freude lachen und bei meinem Yano-Highlight „Zaikungtong Shounen (Kang Tong Boy)“ jedes Mal vor Freude in die Lüfte springen. Da merke ich dann plötzlich, dass ich noch viel zu wenige Alben von ihr habe und mich noch viel weiter durch ihre einzigartige Diskografie durchforsten muss. Hach, Akiko Yano ist schon wundervoll, einzigartig und einer der relevantesten Sängerinnen überhaupt.
Coverartwork zu „Ai Ga Nakucha Ne“
Coverartwork zu „Japanese Girl“
Coverartwork zu „Toge No Wagaya“
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