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Anonym
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Anderes Thema: Die Besprechung des Romans „Stella“ wirkt schon etwas schräg.
Dass der RS hier hinterdreintroedelt, nachdem sich die literarische Expertenwelt wochenlang dran abgearbeitet hat, ist natürlich unvermeidbar, da dem Erscheinungsrhythmus geschuldet. Aber wenn man bedenkt, mit welchem Entsetzen viele Literaturkenner das Buch aufgenommen haben, wenn man bedenkt, dass sich auch die wohlwollend gesinnten Rezensenten zumindest mit den sehr grundsätzlichen Einwänden gegen das Buch auseinandersetzen mussten, und wenn man weiterhin bedenkt, um welche doch recht wichtigen ästhetischen und historischen Fragen es bei dieser Kontroverse geht, dann irritiert es doch etwas, wenn ganz am Ende eine RS-Rezi daherhoppelt, die von all dem nichts weiß und Problembewusstsein noch nicht mal erahnen lässt.
Die ganze RS-Buecherecke kommt mir manchmal sowieso etwas willenlos und willkürlich vor, als werde halt alles, was so an Rezensionsexemplaren zufällig reinschneit, an diejenigen verteilt, die grade was zum Lesen brauchen.
Ich wünsche mir da mehr Linie, gerne auch Schwerpunktsetzung auf Literatur, die im weitesten Sinne Popbezug oder gegenkulturelle Relevanz hat. Wenn man einfach die Bücher nimmt, die schon auf den Literaturseiten aller Zeitungen abgehandelt wurden, kommt da im Zweifel nichts raus oder allenfalls etwas arg Unterkomplexes, weit hinter den Debattenstand Zurueckfallendes wie die „Stella“-Besprechung.
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