Startseite › Foren › Kulturgut › Das musikalische Philosophicum › Musik im Wandel der Zeit: Wie Musik sich verändert › Antwort auf: Musik im Wandel der Zeit: Wie Musik sich verändert
marbeck Ich habe mir in den letzten Jahrzehnten ohnehin angewöhnt, Lieder nicht weiter zu hören, die mich in den ersten 30 Sekunden nicht gepackt haben.
Außerdem war mir bei Alben auch die Reihenfolge der Titel immer egal und ich habe auch bei Schallplatten immer geskippt. Insofern bin ich froh, dass (wenn) das Album verschwindet.
Mir ein absolutes Rätsel, wie man das so pauschal von sich behaupten kann. Hängt doch komplett vom Künstler und Art der Musik ab, ob ein Song nach 30 Skeunden funktioniert oder mehr Raum braucht, oder ob ein Album notwendig ist oder nicht. Es gibt Alben, da funktioniert kein einziger Track für sich alleine und es gibt Songs, die nach 30 Sekunden dramaturgisch gerade erst im ersten Akt sind, wie Bohemian Rhapsody, um mal den paradoxerweise meist gestreamten Song des 20. Jahrhunderts als Beispiel zu wählen.
Aus Sicht der (neuen, unbekannten) Musiker müsste doch die Trackorientierung und der Verzicht auf physische Tonträger ebenfalls positiv sein. Man kann schneller und kostengünstiger und ohne Umwege (Plattenfirma, Händler) veröffentlichen und hat einen direkten Zugang zu den Fans (Youtube, Bandcamp). Auch die Begrenzunen physischer Tonträger bezüglich der Spieldauer fallen weg.
Auf diesen Plattformen kann aber auch jeder jeden Mist raushauen. Eine aufwändige Vinyl-Produktion ist für Künstler daher immer noch oder gerade zur Zeit ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal, selbst wenn es in eher symbolischen Auflagen erscheint.
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