Antwort auf: Musik im Wandel der Zeit: Wie Musik sich verändert

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tomateundgurke

herr-rossi

gipetto Wenn ich die Funktionssweise von Streamingdiensten so lese (Danke @bullitt), bin ich ehrlich gesagt ziemlich froh, dass ich mit Spotify & Co. rein gar nichts am Hut habe.

Also ich höre bei Deezer (Spotify-Konkurrent, der im Prinzip genauso funktioniert) fast ausschließlich Alben und EPs – um für mich herauszufiltern, welche Alben ich tatsächlich als LP erwerben möchte, und um Veröffentlichungen zu hören, die es ausschließlich online gibt oder die erst mit Verzögerung auf Vinyl nachgereicht werden. Und das machen nach meinem Eindruck viele andere hier genauso (alternativ natürlich auch mit CDs oder „bi“;-)). Man kann Streamingdienste durchaus für traditionelles, lineares, albumorientiertes Hören nutzen, wenn man möchte, und kann die ganzen Playlist-Angebote komplett ignorieren. Deswegen weise ich immer wieder darauf hin, dass unterschiedliche Nutzergruppen unterschiedliche Dinge mit der neuen Technik anstellen und ich die Bedeutung des Albums für die Gruppe der „Intensivhörer“ nicht gefährdet sehe. @bullitt hat aber damit recht, dass die Streams tatsächlich pro (an-)gespielten Track und nicht pro Album mit den Labels und Künstlern abgerechnet werden. Für die Künstler ist es finanziell dadurch aber durchaus relevant, wenn die Leute möglichst auch komplette Alben streamen und nicht nur Einzeltracks. Die vielzitierte Auswirkung der Regel, das einzelne Stücke mindestens 30 Sekunden laufen müssen, um abgerechnet werden zu können, derzufolge längere Intros inzwischen unüblich geworden sind, bezieht sich vorrangig auf Mainstream-Produktionen, das kann man nicht generalisieren.

Ich mache es genauso. Ich höre (meist) auf deezer ganze Alben. Meist Neuerscheiungen. Wenn sie mir gefallen, kaufe ich sie. Meist auf CD. Warum die CD so in Verruf geraten ist, erschließt sich mir nicht so richtig – aber das ist eine andere Diskussion. Ich höre auch gerne ganze Alben auf youtube, weil es mir so vorkommt als ob die Sound-Qualität dort besser ist als bei deezer. Ich nutze die deezer-Umsonstversion – kann es sein, dass es die Qualität da tatsächlich nicht so toll ist wie bei der Bezahlversion (wenn nicht, würde ich da niemals für bezahlen, wenn sie besser ist, ringe ich mich vielleicht doch mal dazu durch, es zu abonieren)?
Playlisten erstelle ich für „Hit-Compilationen“. So habe ich je eine für die 60er, 70er, 80er und für ein paar Genres (Disco, 80er-Pop, Hard-Rock,…). Die sind dann auch für Parties sehr praktisch. Für aktuelle Musik habe ich keine Playlists. Ich bin nachwievor Albenhörer, da hat sich im Laufe der Zeit gar nichts an meinen Hörgewohnheiten geändert. Nur die Technik hat sich geändert. Das ich heute schneller und für umsonst an neue und alte Musik herankomme, finde ich natürlich positiv! Was war das für ein Umstand früher in Vorinternetzeiten.
Napster habe ich auch ausgelassen.
Heutzutage orientieren sich Mainstreamprodukte an den aktuellen technischen Standards und dem Verhalten ihrer Hörer/Käufer und entsprechend ändert sich die Musik. Aber das war früher ja auch schon so. Songs waren so kurz, weil nicht viel mehr mehr auf eine Single passte. Oder lange Stücke nicht im Radio gespielt wurden. Nicht-Mainstream-orientierte Produzenten scheisen drauf – heute wie damals.
Insgesamt ist es doch positiv, dass es heutzutage viel einfacher ist, Musik zu produzieren und zu vertreiben. Musiker brauchen nicht mehr zwingend eine Plattenfirma. Negativ ist dagegen, dass es heutzutage wohl eher schwieriger zu sein scheint von der Musik zu leben. Was mir als Konsument aber eher egal ist – außer vielleicht aus moralischen Gründen.

Deswegen muss das Geld auf Konzerten reinkommen. Viele Musiker geben heute viel mehr Konzerte und machen öfter und längere Tourneen.

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