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gipetto
Wenn ich die Funktionssweise von Streamingdiensten so lese (Danke @bullitt), bin ich ehrlich gesagt ziemlich froh, dass ich mit Spotify & Co. rein gar nichts am Hut habe.
Also ich höre bei Deezer (Spotify-Konkurrent, der im Prinzip genauso funktioniert) fast ausschließlich Alben und EPs – um für mich herauszufiltern, welche Alben ich tatsächlich als LP erwerben möchte, und um Veröffentlichungen zu hören, die es ausschließlich online gibt oder die erst mit Verzögerung auf Vinyl nachgereicht werden. Und das machen nach meinem Eindruck viele andere hier genauso (alternativ natürlich auch mit CDs oder „bi“;-)).
Man kann Streamingdienste durchaus für traditionelles, lineares, albumorientiertes Hören nutzen, wenn man möchte, und kann die ganzen Playlist-Angebote komplett ignorieren. Deswegen weise ich immer wieder darauf hin, dass unterschiedliche Nutzergruppen unterschiedliche Dinge mit der neuen Technik anstellen und ich die Bedeutung des Albums für die Gruppe der „Intensivhörer“ nicht gefährdet sehe.
@bullitt hat aber damit recht, dass die Streams tatsächlich pro (an-)gespielten Track und nicht pro Album mit den Labels und Künstlern abgerechnet werden. Für die Künstler ist es finanziell dadurch aber durchaus relevant, wenn die Leute möglichst auch komplette Alben streamen und nicht nur Einzeltracks. Die vielzitierte Auswirkung der Regel, das einzelne Stücke mindestens 30 Sekunden laufen müssen, um abgerechnet werden zu können, derzufolge längere Intros inzwischen unüblich geworden sind, bezieht sich vorrangig auf Mainstream-Produktionen, das kann man nicht generalisieren.
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