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herr-rossi
bullittÜber den Verlust der „Aura“ einer raren Vinylauflage im Vergleich zu einem File einer Spotify-Playlist muss man hier sicher auch nicht lange debattieren. Die Veröffentlichungsform hat Einfluss auf die Wertschätzung.
Müssen wir nicht diskutieren, aber das „rar“ in „rare Vinylauflage“ sagt doch schon aus, das hier nur ein ganz kleiner Kreis von Enthusiasten überhaupt angesprochen wird. Die sehe ich aber nicht gefährt, denn die waren doch auch bislang schon von anderen, kommerziell einträglicheren Veröffentlichungsformen unabhängig. Die „Aura“ eines Sammlerstücks war schon immer eine andere als die der „Kuschelrock 13“-LP bei Karstadt oder die der „Bravo Hits 98“-CD vom großen Stapel bei Mediamarkt – und in deren Tradition sehe ich die auf maximale Reichweite angelegten Playlists der Streamingdienste.
Das stimmt, ist nur die Frage, ob dieser kleiner Kreis von Enthusiasten weiter traditionell durchgefüttert werden wird, wenn sich der Markt abseits davon in eine völlig andere Richtung entwickelt. Finde das ja gerade im Roots Thread exemplarisch. Eine Single mit einer Auflage von 10 Exemplaren wird als Single des Jahres gefeiert und soll dann nochmal für die Interessierten nachgepresst werden. Wenn der Kreis von Enthusiasten so klein wird, sehe ich den schon gefährdet.
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