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pfingstluemmelsondern die Implikation, der musikalische Reifeprozess sei nach Beendigung der Pubertät weitestgehend abgeschlossen und überhaupt ein Produkt der Hirnchemie, ähnlich dem Genuss von Partydrogen. Plötzlich ist man ein Junkie, der sich nicht gegen die Musik seiner Jugend zu wehren und behaupten weiß. Denn – cut the crap – darum geht es im Video von Neely: Eine Ausrede zu finden, warum man sich von musikalisch wenig Ergiebigem nicht trennen will. Eine Flucht in Nostalgie und Banausentum, die man noch mit pseudo-medizinischen Vorteilen unterfüttert.
Himmeldieberge, wie kann man etwas nur so komplett missverstehen und in sein Gegenteil verdrehen … Neely hat doch selbst den musikalischen Lernprozess durchlebt, der ihn vom NuMetal zu Jazz und anderen komplexeren Musikformen geführt hat und es geht ihm gerade nicht um eine „Entschuldigung“, sondern darum, offenzulegen, warum so viele Menschen so leicht diesem „früherwar Musik viel besser und wichtiger“- und „Musik als Kunstform stirbt“-Narrativ aufsitzen. Wenn man erkennt, wo die entwicklungspsychologischen Ursachen dafür liegen, dann kann man sich auch davon lösen und offen werden für neue musikalische Erfahrungen. Ist das denn so schwer zu verstehen?
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