Antwort auf: 2018 hörte ich folgende für mich neue Alben

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vorgarten

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gypsy-tail-wind
marion brown – da würde ich mich auch nicht gerade als spezialisten bezeichnen, aber unbedingt zu empfehlen ist das grossartige erste album auf esp-disk‘, „marion brown quartet“ – es hat eine etwas verzwickte veröffentlichungsgeschichte mit einem falschen/zusätzlichen track, daher ist es wichtig, dass man die richtige cd-ausgabe (gut hast du dich mit dem medium versöhnt!) erwischt, auf der alle tracks zu finden sind. das ist diese hier, esp 4011 (USA, 2005):
https://www.discogs.com/Marion-Brown-Marion-Brown/release/4510904
„why not“, das nachfolge-album auf esp-disk‘ ist ebenfalls sehr gut, auch „three for shepp“ auf impulse! … „juba lee“ kriegt man leider nicht in einer vernünftigen ausgabe, ans ecm-album komme ich nur halbwegs ran (das klappt aber bei @vorgarten viel besser wenn ich mich nicht täusche, und ich hab auch lange keinen anlauf mehr genommen), in der „2-on-1“-cd-serie bei impulse!/universal ist zudem ein feiner, aber musikalisch ganz anders gearteter twofer von brown zu finden, „geechee recollections/sweet earth flying“ (die alben sind 1973/74 entstanden und ziehen u.a. text mit ein, wadada leo smith taucht auf, ebenso die gerade erwähnten steve mccall und muhal richard abrams, aber auch paul bley und jumma santos). ob man spätere alben von brown braucht oder nicht, muss man selbst rausfinden. ergänzend kann man sich „the group live“ auf nobusiness gönnen (brown mit ahmed abdullah, billy bang, sirone, fred hopkins und andrew cyrille, rec. 1986)

das kann ich alles voll und ganz unterschreiben, @wahr. MARION BROWN QUARTET ist für mich eine der tollsten jazzalben überhaupt, da ist ja auch noch alan shorter dabei – aber man sollte unbedingt die ausgabe mit den 4 stücken finden (das, was ansonsten wegfällt, ist das fantastische „mephistopheles“, das die shorter-brüder auf waynes THE ALL SEEING EYE nochmal eingespielt haben). WHY NOT war meine erstbegegnung mit brown, für mich ebenso unersetzlich.

was vielleicht aber gerade passt, ganz neu rausgekommen und ziemlich erschwinglich ist, ist das hier. dave burrell ist noch so ein irrlicht des modernistishen jazz, da geht manches oft ganz schön daneben, manchmal gelingen ihm aber momente, die es nur bei ihm gibt. sein spiel ist gleichzeitig eklektisch und pedantisch, aber funktioniert immer gut, wenn es richtung imaginärer latin-folklore geht – und genau danach sieht die setlist hier aus, und das kann auch brown sehr gut (beide haben eine lange geschichte zusammen, auch wenn burrell hier offensichtlich nur für hilton ruiz eingesprungen war). ich habe das jedenfalls auch gerade bestellt.

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