Startseite › Foren › Die Tonträger: Aktuell und Antiquariat › Replays: Neuauflagen, Deluxe- und erweiterte Editionen › THE BEATLES – THE BEATLES / WHITE ALBUM (50th Anniversary Edition) › Antwort auf: THE BEATLES – THE BEATLES / WHITE ALBUM (50th Anniversary Edition)
pfingstluemmelDie Stelle mit den perfekten Studioproduktionen findet selbstverständlich auch auf die frühen LPs Anwendung. Natürlich hätte man den Beatles bessere Live-Bedingungen bieten können als z.B. im Shea Stadium (wo sie neben nigelnagelneuen 100 Watt-Verstärkern [lol] über die Standard-PA des Sportstadions [bei mehr als 50.000 Zuschauern] amplifiziert wurden), mein Punkt ist aber: Wäre dies sinnvoll gewesen? Die Stärke der Beatles kommt auf ihren Alben vollkommen zur Geltung – und zwar ab Please Please Me. Mehr als bei jeder anderen Band stellen die 30-minütigen Best-Of-Gigs eine Verschlechterung des auf Vinyl Festgehaltenen dar. Für mich spricht musikalisch nichts für den Besuch eines Beatles-Konzerts. Einzig die Lust am Spektakel, die Idee mit seinen Idolen am selben Ort zur selben Zeit zu sein, sorgt für den Wunsch nach diesen Gigs. Es spräche mehr für das roof top-Konzert zum Ende ihres Bestehens, dort bekam man immerhin neue Songs zu hören.
Die 30-minütigen Best-of-Gigs mit Fangeschrei waren natürlich nicht besser als die Studioaufnahmen, ohne Frage. Was ich in spekulativer Hinsicht mal angedeutet habe, wissend, dass es müßig ist zu spekulieren, aber dennoch Spaß macht, wäre folgendes:
Man stelle sich vor, die Fabs hätten neben den Massenabfertigungen oder auch komplett anstelle der Stadienkonzerte Konzerte in kleineren Hallen spielen können, in denen sie mit ihrem Equipment auch nicht zu übertönen gewesen wären, zu denen sie auch Gastmusiker hätten hinzuholen können. Ich hätte es sehr interessant gefunden, wie sie in einem solchen Setting geklungen hätten (ich vermute ziemlich gut!) und es wäre z.B. auch spannend gewesen, wenn sie sich ältere Songs in neueren Livearrangements vorgenommen hätten. Eine 1968er Liveversion von „I need you“ hätte ziemlich geil werden können. Oder eine 1967er Liveversion von Eleanor Rigby ohne Streicher. Ich denke, da wäre der Band eine Menge Spaß am gemeinsamen Auftreten möglich gewesen, die vielleicht auch als Kitt gedient hätten, zusammen zu bleiben, vielleicht auch mal mit einem selbstgewählten Jahr Pause zwischendurch.
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Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue