Re: Bob Dylan

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notdarkyet

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Schön geschrieben, bullschuetz.

Dylans Harpspiel hat so viele Facetten. Ein Beispiel wäre das 1.15 Min. lange Solo bei „Every Grain of Sand“ auf Shot of Love (ab min. 2.40). Er bildet den Text ab und führt gegen Ende des Solos fast schon einschläfernd wieder in die Strophe. Dann kommt er am Schluss (min. 4.55) nochmal aus der Backe. Kein grandios technisches Harspiel, aber punktgenau passend zum Text und Sound.

Oder seine meist wunderbaren „Blowin`“ Live-Solos, die er momentan spielt. Oder „Just like a women“, in dem er sich steigert von Strophe zu Strophe. Oder die wütenden Bluesharp bei „Talkin`John Birch Paranoid Blues“. Oder, oder…

Vergleiche mit anderen Musikern (Harpkünstlern) sind da m.E. schwierig. Das Dylan technisch wohl nicht der Stärkste ist, scheint klar. Sein Phrasing in Verbindung mit seinem Harpspiel ist allerdings so oft am Punkt und damit emotional und mitreißend, dass es eine wahre Freude ist.

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