Re: Bob Dylan

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canzione

Registriert seit: 03.05.2010

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atomDann möchte ich mein Statement gern ausführlicher formulieren bzw. übersetzen:

„Empire Burlesque“ hast du meines Erachtens ziemlich passend bewertet, denn auch ich halte dieses Album für eines seiner schwächsten.
Dafür wundert mich persönlich, dass du „Love And Theft“ und „Modern Times“ gleich bewertest, denn ich halte das erste für wesentlich besser.

Ich persönlich bin von beiden Alben nicht völlig überzeugt. Okay: Es gibt da unvergleichliche Dinge – „Mississippi“, „High Water“, „Ain´t Talkin´“, „Nettie Moore“ – dann aber auch Songs, die unangenehm nostalgisch, altbacken und fast verlogen sind. Es fällt schwer zu wissen, was man von ihm (Bob Dylan) halten soll. Er ist so absolut Herr seiner eigenen Form, dass er nicht selten ihr Knecht wird. Einige seiner Metaphern erleuchten einen ganzen Song wie eine blendende Explosion, und andere scheint er sich in ödester Verzweiflung abgequält zu haben.
Zudem ist es irgendwie enttäuschend, jene Stücke, die den Alben als Vorbild dienten („The Lonesome Road“ von Gene Austin, „Trouble No More“ von Muddy Waters), in Form von „Sugar Baby“ oder „Someday Baby“ noch einmal aufgekocht zu hören.

@ „Oh Mercy“

Ich mag es von seinen „späten“ (?) Alben am liebsten, weil es nicht mit den Fäusten auf den Tisch haut. Ich mag diese greuliche Süße und fette, weiche, feuchte, grüne Sattheit. Und Ermattung: „Where Teardrops Fall“.

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