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nikodemusTendenziell ziemlich klassisch, „Desire“ kommt zu gut weg, sogar besser als „Blood On The Tracks“.
„Desire“ und „Blood On The Tracks“ sind so wunderbar wie unterschiedlich, für mich ist „Desire“ aber ein klein wenig bestechender. Mich fasziniert das Album schon seit vielen Jahren, es hat einen sehr besonderen Feel, mit keinem anderen Dylan-Album wirklich vergleichbar. Unfertig, spröde und sonderbar, teilweise verfahren und scheinbar beiläufig, aber an keiner Stelle beliebig. Mit wunderbar leiernder Geige und toller Emmylou gleitend darüber. Und vor allem mit überragenden Tracks wie „Hurricane“, „One More Cup Of Coffee“, „Oh Sister“ und „Sarah“. „Blood On The Tracks“ ist ja nicht nur redizierter, sondern vor allem in höchstem Maße introspektiv, mit „Desire“ tritt zum Teil auch wieder Storytelling in den Vordergrund („Isis“, „Hurricane“ etc.), wenn auch nicht dominierend. Nicht ganz so leicht zu greifen und verschubladen, aber ich schätze an „Desire“ gerade seine Mannigfaltigkeit (in Songwriting wie Umsetzung) und charakterliche Eigenartigkeit. Beide gehören m.E. zu seinen größten Momenten („Blood On The Tracks“ ist auch in meiner all-time Top 100), ich finde „Desire“ aber noch ein Stückchen beeindruckender. Was schätzt Du nicht an dem Album?
Was mich wundert sind die Bewertung von „Love & Theft“ und „Together Through Life“, findest du die beide gleich stark?
Nein, „Love And Theft“ ist besser, „Together Through Life“ nur bei sehr knappen ****. Von der späten Großtat „TOOM“ ist „Love And Theft“ aber eben doch noch zu weit weg, daher keine ****1/2.
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