Re: Bob Dylan

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moontear

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Nun zu den drei Vergleichen. Vorneweg: Die Sterne sind ja jeweils gleich, von daher sind die Unterschiede gar nicht so hoch.

Desire vs. Blood on the Tracks
Was mich an „Desire“ begeistert ist die epische Qualität der Songs. Man kommt sich vor wie in neun Hörspielen oder Soundtracks imaginärer Filme. Die Zusammenarbeit mit Jacques Levy und das Geigenspiel von Scarlet Rivera tun dem Album sehr gut und heben es in seinem Gesamtwerk noch einmal hervor.
Ferner trägt auch eine persönliche Note dazu bei, daß ich „Desire“ vor „Blood on the Tracks“ sehe. Das einleitende „Hurricane“ ist das Stück gewesen, was mich erst so richtig auf Bob Dylan gebracht hat. Ich kannte ihn natürlich schon vorher, „Blowin‘ in the Wind“ steht ja in jedem Musikschulbuch, aber erst durch die Geschichte von Rubin Carter habe ich mich für Dylan begeistern können.
„Blood on the Tracks“ ist natürlich ein gigantisches Album. Eine Seelenschau die auch noch wächst.

Street Legal vs. Time out of Mind
TOOM ist ein wunderbar dunkles, mitunter meditatives Spätwerk. Für mich funktioniert es jedoch nur in bestimmten Momenten. Abends, Nachts und auch dann sehr stimmungsabhängig. „Street Legal“ hingegen kann ich mir jederzeit anhören und mich dafür begeistern. Mit „Changing of the Guards“ und „Is Your Love in Vain“ enthält es auch zwei meiner Lieblingssongs von Dylan.

Infidels vs. Modern Times
MT höre ich als eine Fortsetzung von „Love and Theft“ was natürlich nicht verkehrt ist. „Infidels“ hingegen hat, auch durch die Produktion, einen ganz speziellen Stil mit dem es sich abhebt und punktet und gleichzeitig mit dem „Jokerman“ ein fantastisches Stück drauf, Dylans Gesang gefällt mir hier sehr gut.

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If I'd lived my life by what others were thinkin', the heart inside me would've died.[/FONT] [/SIZE][/FONT][/COLOR]