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Declan MacManusAber wie man zumindest für einige Dylan-Alben nicht zumindest Respekt aufbringen kann, wie man nicht losgelöst vom eigenen Geschmäckle ihre Bedeutung in der Musikgeschichte würdigen kann, das kann ich nicht nachvollziehen.
Sokrates hat an keiner Stelle dem Album seinen Stellenwert abgesprochen. Scheinbar muss allerdings eine „angemessene Würdigung“ tatsächlich der vorgeschriebenen Wertungsnorm entsprechen.
Declan MacManusMir erscheinen deine „Abweichungen“ und ihre Begründung in diesem Fall so abstrus, dass ich schlicht keinen Sinn in einer weiteren Diskussion sehe. Wir haben ein fundamental unterschiedliches Musikverständnis und das werden wir durch keine Diskussion begraben können.
Und damit ist die Sache doch auch gegessen. Schon das dritte Mal innerhalb der letzten anderthalb Wochen (?) lese ich das von Dir. Offensichtlich ebenso Reflexe, selbst scheinst Du Dir ja nach eigener Äußerung nichts davon zu versprechen. Wozu also das Ganze ?
Declan MacManusIch hatte ja bei meinem Kommentar nicht nur die Dylan-Besternung vor Augen, sondern sah sie auch im Kontext deiner sonstigen Besternungen (*** für „Blonde on Blonde“, ***** für beispielsweise „Songs from the Deep Forest“). Nennt das von mir aus Reflex – Reflexe können durchaus hilfreich sein.
Auch hier: Er wertet Duke special höher als Bob Dylan, was lässt sich daraus schließen ? Für mich lediglich, dass er dieses Album eben mehr mag als „Bonde on blonde“. Das ist alles was man aus dem ersten Posting faktisch seinerseits ersehen kann.
Dick Laurentdann muss ich doch mal nachfragen: Besternst du hier die Musikgeschichte? Oder geht das Wissen um die allgemeine kanonisierte Bedeutung eines Werkes in deine Besternung ein? Oder wieso liest du aus einer anderen Bewertung eine mangelnde „Bedeutung in der Musikgeschichte“?
Danke.
Declan MacManusNein, ich besterne nicht die Musikgeschichte. Aber losgelöst von ihr besterne ich auch nicht. Und wenn ein Album wie „Blonde on Blonde“ allgemein als herausragend eingestuft wird, dann nehme ich das ernst und watsche es nicht im Rahmen einer Rumpf-Besternung des Werks ab. Sokrates kennt ja offenbar weder „Highway 61 Revisited“ noch „Bringing It All Back Home“.
Wer sagt Dir, dass sich mit dem Album nicht ausgiebig beschäftigt wurde ? (es muss wieder die niedrige Bewertung sein, verdammt auch…) Im Grunde kann sich ja sogar vermuten lassen, dass Sokrates mit „Boot“ und „BoB“ eingestiegen ist, an diesen nicht übermässig viel Gefallen fand, aber dennoch auch noch weitere, etwas abseitigere Werke (im Sinne von: Keine angeblichen Überwerke) hörte, um seinen gemässigten Eindruck bestätigen zu können. Kein „Highway 61 revisited“ ? Muss wohl durchgerutscht sein. Braucht man eine nahezu vollständiges Gesamtwerk einer Band um ein Werk von ihnen bewerten zu können ? Nein. Und um die Band selbst bewerten zu können ? Eindeutig.
pinchDarf man sicherlich. Es ist aber umgekehrt jedoch ebenso uneffektiv und auch schwer nachvollziehbar, wenn jemand seine Besternung auf ein paar wenige Alben eines Künstlers beschränkt und sich um den Rest womöglich keine Gedanken macht. Ohne jetzt in Bürokratendummsprech abzugleiten und ohne eine eventuell bizarre Wissenschaft daraus zu machen: Ihm Fehlen dabei schlicht Vergleiche, nicht nur materielle, sondern auch emotionale! Bei einem großen, vielschichtigen und gegensätzlichen Oevre wie das von Dylan ist dies sicher etwas, äh… blöde und zeugt wohl auch schlicht von entsprechendem Desinteresse. Man greift halt mal irgendwo willkürlich rein, frisst sich eine Zeitlang den Wanst voll und verliert dann schnell wieder die Lust am Objekt. So kommt Sokrates‘ Herangehensweise hier jedenfalls bisweilen rüber (Dylan ist da halt jetzt nur mal eins der offensichtlicheren Beispiele) und so verlieren seine Urteile (oder was auch immer das sein soll) letztlich komplett an Glaubwürdigkeit.
Du hast es doch zu Anfang schon selbst formuliert: Womöglich. Ich lese hier fast ausschließlich fertige Meinungen, die sich auf kaum Vorhandenes stützen. Im luftleeren Raum sozusagen…
Ich schrieb ja schon, dass es sicher brauchbar ist ein Album sowohl in den zeitlichen, als auch discographischen Kontext einordnen zu können – nötig ist es fpr mich überdies aber nicht. Ein schlechtes Album bleibt auch ein schlechtes Album, wenn ich weiß, dass die Band fünf gute zustande bekam. Wenn Sokrates den Künstler Bob Dylan bewertet hätte (Gesamwerk: ***, oder sonstiges dummes Geblubber), würde ich Dir fraglos Recht geben – das war aber nicht der Fall.
Sokrates hat aus verschiedenen Phasen herausgegriffen und keine hat ihn offensichtlich vollständig überzeugen können. Verständlich und richtig, dass er es irgendwann wohl aufgegeben hat. Es ist ja – wenn man die „normale Skala“ zu Rate zieht – bisher eben alles doch nur höchstens recht gut gewesen (mit schnell „Wanst vollfressen und danach liegen lassen“ hat das doch nichts zu tun, denke ich).
Declan MacManus“Der ganze musikhistorische Quatsch“? Ich bitte dich. Ein Album ganz ohne Kontexte zu bewerten – wäre das für dich ernsthaft befriedigend? Davon abgesehen ist es schlicht nicht möglich. Kein Album (ent-)steht im luftleeren Raum.
Tut es auch nicht. Dennoch fließt in meiner Wertung kein Kontext mit ein, zumindest nicht bewusst. Unbewusst sicher, die Hintergründen kann man sich zwangsläufig nicht ausblenden.
otis…für ihn ist jedes Werk ein in sich geschlossenes Kontinuum, das sich aus sich selbst erkärt und in dem die Musik vom ersten Ton an neu erfunden ist. Der Hörer also dementsprechend auch unbeleckt und unwissend sich ein Urteil erlauben kann, nein, muss.
Auch das wurde nirgends erwähnt.
weilsteinUmstritten? Belächelt.
Nicht auszumalen wie Du Dich zu Kunst, Literatur und Film äußern würdest…
Ich habe keinen Grund über die Wertungen zu lachen. Wenn man freundlich fragt (was Du offensichtlich nur bei wenigen, ausgewählten Personen zustande bekommst), erhält man gar eine schöne Antwort (klasse, nicht ?!).
Sokrates1. Man hat Bob Dylan gut zu finden (dto. Leonard Cohen, Elvis Costello et. al.), weil sie anerkannt gut sind.
2. Man hat bitte auch die richtigen Alben gut zu finden, weil sie anerkannt gut sind.
3. Man hat sie bitte auch aus den anerkannt richtigen Gründen gut zu finden.
4. Abweichungen werden nicht hingenommen, Erläuterungen oder Begründungen ignoriert oder abgetan. Ihnen wird grundsätzlich widersprochen, selbstverständlich ohne Angabe von Gründen, dafür aber vorzugsweise unter schlichter Behauptung des Gegenteils, Verständnisabsprache und ggf. Zuhilfenahme herablassender Stilmittel („Ach Gottchen”, „lachhaft” etc. pp.).Ermüdend und engstirnig, aber bitte. :wave:
Gut getroffen, hatte ich vor kurzem ähnlich auch im „Nostalgie-Thread“ niedergeschrieben:
IrrlichtNatürlich, die gibt es auch innerhalb der Sternethreads (glücklicherweise !). Es ging mir allerdings auch nicht um das harmlose – und für mich wünschenswerte – „Hinterfragen“, sondern die Anschuldigungen, die für den Bewertenden eine Diskussion von Anfang an unnötig erscheinen lassen. „Absurd, dumm, lächerlich, falsch, unbrauchbar“ – wohin das Auge schaut. Erstrebenswerte Diskussionkultur ? In keinster Weise. War im Grunde aber auch nur eine kleinere Randbemerkung und muss daher nicht weiter ausgeführt werden. Ein ander Mal vielleicht.
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Hold on Magnolia to that great highway moon