Antwort auf: THE BEATLES – THE BEATLES / WHITE ALBUM (50th Anniversary Edition)

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pfingstluemmel
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@j-w: Mir geht’s nicht um den mathematisch korrekten Anteil, sondern um die gefühlte „Vorherrschaft“ auf The Beatles. Vom Vibe ist das ein klares Lennon-Album. Wenn man die Sessions mit einbezieht, findet man eigentlich alles angelegt, was auf seinen Soloalben bis 1971 passieren wird. George mag nur vier Songs beisteuern, diese wirken aber entweder durch den schadenfrohen Humor (Piggies) oder die unheimliche Atmosphäre (Long, Long, Long) viel länger nach als die Gute-Laune- und Liebesliedchen auf Abbey Road. Selbst die Ballade (While My Guitar Gently Weeps) gewinnt viel durch die schroffe Umsetzung, z.B. die brutalen, absteigenden Bass-Strums und Claptons gequältes Solo. Savoy Truffle wird mir ein bisschen durch die Bläser verdorben, der Song an sich gehört aber zu Harrisons besseren Nummern.
Paul steigt mit Back In The USSR hervorragend ein, braucht aber wieder mindestens bis Rocky Raccoon um auf ein ähnliches Niveau zu kommen. Seine Sternstunden folgen mit Why Don’t We Do It In The Road? und Helter Skelter. Die pastoral-folkigen bis locker-flockigen Stücke wie Martha My Dear, Blackbird, I Will und Mother Nature’s Son lockern die Platte auf, gehören aber eher zu den weniger guten McCartney-Kompositionen. (Nach Cry Baby Cry folgt noch das kleine, aber großartige Can You Take Me Back?, damit hat Paul als einziger Beatle gleich zwei versteckte Tracks in petto.)
EDIT: Wild Honey Pie darf er auch noch auf der Habenseite verbuchen.

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Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.