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latho
cleetusMit etwas Abstand sehe ich Bodyguard mitunter auch etwas differenzierter. Aber wenn ich alle meine Kritikpunkte zu Ende denke, bleibt da nur Jammern auf hohem Niveau. Die Serie gibt sich keine Mühe besonders viele Charaktere gut auszuleuchten und ihnen Fläche zu geben (Daredevil Staffel 3: eine komplette Folge lang wird Karen Paige’s Biographie auseinandergefädelt), sie tut aber das, was Mercurio sonst auch tut: die Kamera draufhalten. Die beiden Bombenszenen haben mich sehr an das Verhör in der letzten Folge von Line of Duty erinnert, wo die Spannung auf eine sehr simple Art und Weise hochgeschraubt wird – siehe „Rififi“ – nämlich indem der Zuschauer dazu gezwungen wird, sich der Handlung in all ihrer quälenden Länge hinzugeben (die Zinnemann-Verfilmung von „Der Schakal“ fällt mir da auch noch ein). Das ist deshalb so effektiv, weil es in der heutigen TV-Landschaft kaum noch vorkommt.
[…]Mercurio dreht seine Handlungsfäden sehr fein und irgendwann greift das dann ineinander wie ein gut geöltes Zahnradkonstrukt. Diese (Annäherung an) Perfektion gefällt mir. Und das Sich-Zeit-Nehmen, genau.
Gerade die unglaublich intensiven langsamen Szenen in der ersten und letzten Folge halte auch ich für absolute Höhepunkte der Serie. Und natürlich Keeley Hawes.
zuletzt geändert von themagneticfield--
"Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!